Medien

Antisemitismus: Verfahren zur Kündigung einer Redakteurin geht weiter

Sitz des Senders in Bonn Foto: picture alliance/dpa

Der juristische Streit um die Kündigung einer Redakteurin der Deutschen Welle wegen antisemitischer Äußerungen geht weiter. Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg habe am Mittwoch über die Berufung des Senders gegen ein Urteil des Arbeitsgerichtes Berlin verhandelt, teilte ein Gerichtssprecher im Anschluss mit.

Für die Beweisaufnahme wurde demnach ein Fortsetzungstermin vereinbart (AZ: 23 Sa 1107/22). Ein konkretes Datum stehe noch nicht fest.

Das Arbeitsgericht Berlin hatte im November 2022 der Kündigungsschutzklage der Redakteurin stattgegeben und die Deutsche Welle zur Weiterbeschäftigung verurteilt. (AZ: 22 Ca 1647/22). Die Kündigung hatte der Sender damit begründet, dass sich die Mitarbeiterin in anderen Medien mehrfach israelfeindlich und antisemitisch geäußert habe.

Vertragsverhältnis Das Arbeitsgericht hatte erklärt, zwar könnten antisemitische Äußerungen ein Grund für eine außerordentliche Kündigung sein. Soweit es allerdings um Äußerungen gehe, die vor Bestehen eines Vertragsverhältnisses zur Deutschen Welle erfolgt seien, fehle es an einer für eine verhaltensbedingte Kündigung erforderlichen Vertragspflichtverletzung. Das gelte auch während einer vorherigen Beschäftigung der Frau auf Honorarbasis.

Die Deutsche Welle hatte eigenen Angaben zufolge nach Antisemitismus-Vorwürfen gegen die arabischsprachige Redaktion fünf Mitarbeitende suspendiert und eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Die beauftragten externen Fachleute fanden demnach Hinweise auf punktuelles Fehlverhalten, aber angeblich keinen strukturellen Antisemitismus. epd

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von 
janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025

Aufarbeitung

Französische Entnazifizierungs-Dokumente erstmals online abrufbar

Neue Hinweise zu Leni Riefenstahl und Martin Heidegger in der NS-Zeit: Künftig können Forscher online auf französische Akten zugreifen. Experten erwarten neue Erkenntnisse

von Volker Hasenauer  10.12.2025

Deutschland

Wegen Antisemitismus und AfD: Schauspiellegende Armin Mueller-Stahl (95) denkt ans auswandern

Armin Mueller-Stahl spricht offen über seine Gelassenheit gegenüber dem Tod – und warum aktuelle Entwicklungen ihn dazu bringen, übers Auswandern nachzudenken

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025