USA

Antisemitismus-Skandal: Harvard-Präsidentin tritt zurück

Harvard-Präsidentin Claudine Gay war eine der drei Universitäts-Leiterinnen, die sich vor dem US-Kongress verantworten mussten Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Nach nur rund sechs Monaten im Amt tritt die Präsidentin der US-Elite-Universität Harvard, Claudine Gay, zurück. Die Entscheidung folgt Plagiatsvorwürfen zu ihrer Dissertation und mindestens zwei Artikeln, aber vor allem wohl der heftigen Kritik an ihrem Auftritt in einer Anhörung im US-Kongress, bei der Gay und zwei weitere Hochschulpräsidentinnen gegen Vorwürfe Stellung nehmen mussten, nicht genug gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben. In der Folge hatte bereits die Präsidentin der University of Pennsylvania ihr Amt niedergelegt.

»Schweren Herzens, aber aus tiefer Liebe zu Harvard teile ich mit, dass ich als Präsidentin zurücktreten werde«, zitieren US-Medien aus einem Brief Gays an die Universitätsgemeinschaft. Die Entscheidung sei ihr nicht leicht gefallen, liege aber im »besten Interesse von Harvard«. Wie die Hochschulzeitung »Harvard Crimson« berichtet, wird der Ökonom Alan Garber als Interims-Präsident übernehmen.

Seit dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Beginn des daraus resultierenden Krieges hatte sich der Streit über die Beurteilung des Konflikts in Nahost auch an Universitäten und Schulen in den USA entladen. Anfang Dezember lud der von Republikanern geführte Bildungsausschuss im US-Kongress dann die Präsidentinnen von Harvard, der University of Pennsylvania und dem Massachusetts-Institut für Technologie (MIT) vor.

Alle Drei räumten in der Anhörung antisemitische und islamophobe Vorfälle an ihren Universitäten ein. Besonders eine Szene sorgte dabei für heftige Empörung: Auf die Frage, ob der Aufruf zum Völkermord an den Juden an ihren Universitäten gegen Richtlinien zu Mobbing und Belästigung verstoße, antwortete Gay nicht mit »Ja« oder »Nein«, sondern sagte: »Das kann sein, abhängig vom Kontext.« dpa/ja

Washington D.C.

Saudi-Arabien offen für besseres Verhältnis zu Israel

US-Präsident Trump will, dass die Saudis einem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit dem jüdischen Staat beitreten

 19.11.2025

Staatsbürgerschaft

Terrorunterstützer: Berlin entzieht Palästinenser den deutschen Pass

Kurz nach seiner Einbürgerung hatte der Mann Sympathiebekundungen für die Hamas verbreitet

 19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Schönwetterfreunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025