Zentralrat der Juden

Antisemitismus-Bekämpfung an Schulen wird gestärkt

Die John F.-Kennedy-Schule in Berlin: Hier wurde im vergangenen Jahr ein jüdischer Schüler antisemitisch beleidigt und gemobbt. Foto: dpa

Der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Kultusministerkonferenz (KMK) und die Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten verstärken den Kampf gegen Antisemitismus an Schulen. Dazu sei eine 15-köpfige Arbeitsgruppe einberufen worden, teilte der Zentralrat der Juden am Montag in Berlin mit. Diese werde Empfehlungen zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen erarbeiten.

Zudem solle das Thema Antisemitismus-Bekämpfung umfassend in die Lehrerbildung verankert werden. »Antisemitismus hat letztlich die Zerstörung der offenen, demokratischen Gesellschaft zum Ziel«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster anlässlich der Einrichtung der Arbeitsgruppe.

»Antisemitismus hat letztlich die Zerstörung der offenen, demokratischen Gesellschaft zum Ziel«, betont Zentralratspräsident Josef Schuster anlässlich der Einrichtung der Arbeitsgruppe.

Bildung sei ein Schlüssel zur Bekämpfung des Judenhasses. »Wir müssen alles daransetzen, Lehrkräfte darin zu unterstützen, antisemitische Ressentiments in der Schule zu erkennen und zu bekämpfen«, betonte Schuster. Insbesondere Hochschulen seien gefordert, den Umgang mit Antisemitismus im Lehramtsstudium zu thematisieren.

AUFGABE Der KMK-Präsident und hessische Ressortchef Alexander Lorz (CDU) verwies darauf, dass es an Schulen immer wieder zu antisemitischen Anfeindungen komme. Der Kampf gegen Judenhass sei eine gesamtgesellschaftlich Aufgabe.

Die Erarbeitung von Empfehlungen sei »ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Toleranz und Weltoffenheit in der Schule«, sagte er. »Es ist wichtig, geschlossen ein Zeichen gegen jede Form von Judenhass und Ausgrenzung zu setzen.«

Der Co-Vorsitzende der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten, Ludwig Spaenle (CSU), betonte die einmalige Chance an Schulen, »junge Menschen mit unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft über jüdisches Leben und jüdischen Glauben zu informieren und über die verschiedenen Wurzeln und Formen des Antisemitismus aufzuklären«.  epd

Meinung

Embargo gegen Israel: Merz´ gefährliche Botschaft

Die Bundesregierung hat ein Exportverbot für Waffen an Israel verhängt und sendet damit fatale Signale: An Israel, an die Hamas und deren Unterstützer - und an die Juden in Deutschland

von Remko Leemhuis  22.08.2025

Berlin

Weimer warnt vor wachsender Ausgrenzung jüdischer Künstler

Jüdische Künstlerinnen und Künstler in Deutschland haben zunehmend mit Anfeindungen und Ausgrenzungen zu kämpfen. Kulturstaatsminister Weimer und der israelische Botschafter wollen zusammen dagegen vorgehen

von Daniel Zander  22.08.2025

Berlin

»In der Schule in Teheran musste ich beim Morgenappell ›Tod Israel‹ rufen«

Eine Lehrerin brachte ihm Verantwortung für jüdisches Leben bei: Grünen-Politiker Omid Nouripour hat einen ungewöhnlichen Weg zur Integration hinter sich. Er fordert mehr Einsatz für Migranten

 22.08.2025

Medien

Fiktion statt Fakten

Matti Friedman hat viele Jahre für die Nachrichtenagentur AP berichtet. Der Journalist kennt die Probleme der Gaza-Berichterstattung aus erster Hand

von Gunda Trepp  22.08.2025

Beirut

Entwaffnung im Libanon: Erste Aktion in palästinensischem Lager

Ministerpräsident Nauaf Salam begrüßt den »Beginn des palästinensischen Waffenübergabeprozesses«

 22.08.2025

Berlin

Ron Prosor: Deutschland muss klare Unterstützung zeigen

In einem Interview spricht der israelische Botschafter über die Kritik an seinem Land, dessen Versuch, eine Zweistaatenlösung zu erreichen und die Sicherheit von Juden in Deutschland

 22.08.2025

Debatte

CDU-Landeschef: Was nutzen alle Bekenntnisse zu Israel, wenn wir beim ersten Gegenwind einknicken?

In der CDU rumort es, seit Parteichef und Kanzler Friedrich Merz Waffenlieferungen an Israel vorläufig stoppte

von Jan Brinkhus  21.08.2025

Washington D.C.

USA verschärfen Druck auf Internationalen Strafgerichtshof - und verhängen Sanktionen gegen Richter

Außenminister Marco Rubio kündigt neue Sanktionen gegen vier weitere Richter und leitende Mitarbeiter der Institution an

 21.08.2025

Berlin

Ahmad Mansour kritisiert Begriff »antimuslimischer Rassismus«

Für den Islamismus-Experten handelt es sich um einen gefährlichen Kampfbegriff. Er tabuisiere Islamkritik und erkläre Muslime zu Opfern. Doch anders als Juden könnten sie in Deutschland sicher leben

von Gottfried Bohl  21.08.2025