Einspruch

Antiisraelische Diplomatie

Um bei diesem schwierigen Thema Missverständnissen vorzubeugen: Jeder gefallene Soldat und jeder getötete Zivilist in einem Krieg ist ein Toter zu viel. Und ebenso unumstößlich ist die Tatsache, dass militärische Gewalt für einen Rechtsstaat stets nur der Verteidigung dienen darf und dass außerdem die Grundsätze des internationalen Völkerrechts unter allen Umständen anzuwenden sind.

Für Israel standen diese Grundsätze nie infrage. Als Teil der westlichen Wertegemeinschaft waren die elementaren Vorgaben der »Haager Landkriegsordnung« stets die Grundlage jeglichen militärischen Handelns.

Uniform Diese heute etwas antiquiert anmutende, aber immer noch gültige »Landkriegsordnung« regelt beispielsweise den Kombattantenstatus, also die Frage, wer als Soldat gilt und deshalb auch nach dem humanitären Völkerrecht zu behandeln ist. In einem »regulären Krieg« müssen Soldaten klar erkennbar sein, eine Uniform mit Hoheitsabzeichen tragen und sich an vorgegebene Regeln halten.

Der letzte Gaza-Krieg, wie auch alle kriegerischen Konflikte, die Israel mit der Hamas in Gaza und mit der Hisbollah im Libanon zu bewältigen hatte, sind Musterbeispiele dafür, wie der Rechtsstaat Israel Gegner bekämpft, die das humanitäre Völkerrecht ignorieren, ja sogar vorsätzlich ignorieren.

Hamas- wie Hisbollah-Milizen sind nicht erkennbar als Soldaten, sie tragen keine Uniform, missbrauchen Krankenhäuser und Wohngebiete für ihre Raketen-Abschussrampen und zwingen die eigene Bevölkerung, von Angriffen bedrohte Wohnungen nicht zu verlassen.

Terroristen Diese Kriegsführung von Hamas und Hisbollah wird gemeinhin »asymmetrische Kriegsführung« genannt, andere bezeichnen sie als den Krieg eines Rechtsstaates gegen Terroristen. Israel führt diesen asymmetrischen Krieg gegen den Terror seit seiner Gründung. Diese Tatsache wird jedoch – bewusst oder unbewusst – gerne ignoriert.

Die Begriffserklärungen sind allerdings unerlässlich, wenn dieser Tage der angekündigte Bericht des UN-Menschenrechtsrates zum Gaza-Krieg 2014 veröffentlicht wird. Mit gutem Grund darf die Neutralität und Unvoreingenommenheit dieses Berichtes infrage gestellt werden, weil der UN-Menschenrechtsrat nachweislich antiisraelisch ausgerichtet ist.

Dieses UN-Gremium muss sich laut Paragraf 7 seiner Satzung in jeder Sitzung mit Israel befassen. So dürfte sich niemand darüber wundern, wenn dieser UN-Rat bisher 50 Resolutionen gegen Israel und damit mehr als gegen den gesamten Rest der Welt beschlossen hat.

Der Autor ist ehemaliger Wehrbeauftragter des Bundestages und heute Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Halle

»Hetze gegen Israel«: Rektorin der Uni Halle gibt Fehler zu 

Die Veranstaltung an der (MLU) fand unter dem Titel »Völkermord in Gaza« statt

 30.10.2025

Bayern

Jüdischer Landesverband kritisiert Dehler-Preis für Imam Idriz scharf

Kritisch äußert sich der Verbandspräsident Josef Schuster insbesondere zu Äußerungen des Imams in Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza

 30.10.2025

Russland

Moskaus Kalkül

Warum der Kreml wenig Interesse daran hat, dass der US-Friedensplan für den Gazastreifen funktioniert

von Alexander Friedman  30.10.2025

Mississippi

Vance: Israel kontrolliert Trump nicht

Der amerikanische Vizepräsident sagt, der jüngste Gaza-Plan könne nur umgesetzt werden, wenn Washington auch Druck auf den jüdischen Staat ausübe. Gerade das zeige, dass die US-Regierung eigenständig handle

 30.10.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  30.10.2025

Bayern

Josef Schuster: Jüdische Museen sichern Juden Platz in Deutschland

Das Jüdische Museum in Augsburg war bundesweit das erste seiner Art. Nun hat es seinen 40. Geburtstag gefeiert - mit hochrangigen Gästen

von Christopher Beschnitt  29.10.2025

Kritik

Karin Prien: Das kann Israel nicht hinnehmen

Statt der Leiche einer vermissten Geisel übergibt die Hamas sterbliche Überreste einer anderen Person. Bundesfamilienministerin Prien findet bei ihrer Israel-Reise klare Worte

 29.10.2025

Einspruch

Geraldine Rauch: Rücktritt reicht nicht

Erneut hat die Präsidentin der Technischen Universität Berlin bewiesen, dass sie die Interessen ihrer jüdischen Studierenden ignoriert. Doch das Problem geht über die Hochschulleitung hinaus

von Joel Ben-Joseph  29.10.2025

Auswanderung

Mehr Israelis wollen einen anderen Pass

Eine wachsende Zahl von Israelis kehrt dem jüdischen Staat den Rücken. Der aktuelle Konflikt verstärkt den Exodus. Zugleich sehen sich Auswanderer vor höheren Hürden auf dem Weg zum Zweitpass

von Burkhard Jürgens  29.10.2025