Air Canada geht einem Vorfall auf einem Flug zwischen Toronto und Atlanta nach. Ein Passagier aus Toronto wirft einer Flugbegleiterin vor, ein politisches Symbol auf der Uniform getragen zu haben. Nach Angaben des Mannes handelte es sich um einen Anstecker in der Form Israels, gestaltet in den Farben der Palästinenserflagge und mit einer Darstellung der Al-Aqsa-Moschee.
Ein Sprecher der Fluggesellschaft bestätigte gegenüber der »National Post«, dass der Vorgang intern untersucht werde. Man werde »die Angelegenheit direkt mit der betreffenden Angestellten klären, soweit dies angemessen ist«, erklärte Peter Fitzpatrick aus der Unternehmenskommunikation.
Der Passagier, der Autor und Unternehmer Israel Ellis, kritisiert das Vorgehen scharf. Auf einer öffentlichen Airline seien politische Statements fehl am Platz. Er sagte: »Es gibt keinen Platz für politische Äußerungen irgendeiner Art auf einer öffentlichen Fluglinie, besonders nicht für solche, die ein extrem polarisiertes Thema aufgreifen und als Vorwand für Antisemitismus dienen.«
Mehr als Regelverstoß
Ellis, der während des Fluges Fotos des Pins gemacht hatte, sieht darin mehr als nur einen Regelverstoß. »Solche Vorfälle normalisieren Aufrufe zur Auslöschung des jüdischen Volkes«, so seine Aussage. »Ein Pin, der Palästina anstelle Israels zeigt, ist ein klarer Aufruf zum Völkermord.«
Das Unternehmen betont, dass für die Uniformen strenge Richtlinien gelten. Zugelassen seien ausschließlich bestimmte, unpolitische Pins, erklärte Fitzpatrick. »Die Liste der zulässigen Anstecker ist begrenzt, und keiner von ihnen ist politisch. Man sollte eher an etwas wie eine Mohnblume denken.«
Ellis berichtet, die Flugbegleiterin habe den Anstecker unter dem offiziellen Airline-Pin und zugleich ein Kopftuch getragen. Zudem habe er sich unwohl gefühlt, nachdem die Mitarbeiterin auf die Davidsterne reagiert habe, die er und seine Frau als Halsketten trugen. »Ich spürte ihre Verachtung, als sie mich mit einem verkniffenen Gesicht anschrie, nachdem sie unsere Davidsterne sah.«
Beschwerde ging viral
Der Passagier reichte nach der Landung eine offizielle Beschwerde bei Air Canada ein, erhielt aber zunächst keine Antwort. Parallel veröffentlichte er seine Schilderung auf Instagram. Der Beitrag sammelte nach seinen Angaben fast 3000 Reaktionen und 1400 Kommentare.
Ellis sagte, er habe sich »belästigt, bedroht und unsicher« gefühlt – in einer Situation, in der ein Flug eigentlich Sicherheit und Ruhe bieten sollte. Dass so etwas bei Air Canada vorkomme, sei »beunruhigend« und ein weiterer Hinweis darauf, »dass ein Land seine jüdischen Bürger verraten hat«. im