Nordrhein-Westfalen

AfD-Jugendorganisation JA als Verdachtsfall eingestuft

Hannes Gnauck ist Vorsitzender der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative, die ebenfalls als Verdachtsfall eingestuft ist Foto: picture alliance/dpa

Die Jugendorganisation der AfD, Junge Alternative (JA), wird auch in Nordrhein-Westfalen als Verdachtsfall eingestuft.

Dem NRW-Verfassungsschutz lägen Hinweise für den Verdacht vor, dass die JA und ihre regionalen Teilorganisationen »Bestrebungen verfolgen, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten«, erklärte das NRW-Innenministerium am Dienstag in Düsseldorf. Der Verfassungsschutz werde die JA nun beobachten.

In den vergangenen Jahren seien rechtsextremistische Positionen in der JA NRW »dominierend geworden«, erläuterte das Ministerium. Es finde eine umfassende Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteuren der Neuen Rechten statt. So werbe die Organisation etwa auf Social-Media-Plattformen für die »Identitäre Bewegung« beziehungsweise ihre Nachfolgeorganisationen.

Seit 2019 sei der Landesverband der JA ideologisch auf den politischen Kurs des Bundesverbandes der Jungen Alternativen eingeschwenkt, hieß es. Dieser zeichne sich durch ein völkisch-ethnisches Volksverständnis und Fremdenfeindlichkeit aus.

Innenminister Herbert Reul (CDU) kündigte an, der NRW-Verfassungsschutz werde die JA nun beobachten. Es gebe verdichtete Anhaltspunkte dafür, »dass die Junge Alternative nicht nach demokratischen Spielregeln spielt, sondern das eigene rechtsextremistische Regelwerk vorzieht.«

Der Bundesverfassungsschutz stuft die AfD als Verdachtsfall ein. Drei Landesverbände gelten zudem als gesichert rechtsextrem - Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Junge Alternative (JA) auf Bundesebene wird ebenfalls als Verdachtsfall eingestuft. epd

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  09.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Demokratie vor Attacken schützen

Das Internationale Auschwitz Komitee sieht mit Sorge einen Rechtsruck. Zum Jahrestag der Reichspogromnacht fordert es Solidarität mit den Schoa-Überlebenden

 09.11.2025

Berlin

Israels Botschafter: Linker Antisemitismus am gefährlichsten

Ron Prosor, israelischer Botschafter in Deutschland, differenziert zwischen linkem, rechtem und islamistischem Antisemitismus. Und erläutert, welchen er für den gefährlichsten hält

 09.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025