Nahost

Die Rede, die Annalena Baerbock halten sollte (aber leider nie halten wird)

Die Reaktionen in Deutschland auf den Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah sind enttäuschend. Nasrallah war ein mörderischer Terrorist, der Frauen, Juden und Homosexuelle hasst – der jede Gelegenheit genutzt hätte, um möglichst viele Juden zu töten. US-Präsident Joe Biden (81) sagte in einem Statement sehr klar: »Sein Tod durch einen israelischen Luftangriff ist eine Maßnahme der Gerechtigkeit für seine vielen Opfer.«

In Deutschland machte sich Außenministerin Annalena Baerbock dagegen Sorgen um die »brandgefährliche« Lage im Nahen Osten und meinte zu wissen, dass der Angriff auf den Terror-Führer »in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels« sei.

Wenn man das liest, kann man sich ungefähr ausmalen, wie die Rede der Außenministerin zu den Geschehnissen um den 7. Oktober in Israel ausfallen wird. Doch wir sind ihr zuvorkommen und haben eine Rede geschrieben, die wir gerne von Frau Baerbock hören würden:

Liebe Landsleute, liebe Freunde in Israel:

Vor einem Jahr hat die mörderische Terrororganisation Hamas Israel überfallen. Die Taten, die die Terroristen dabei begangen haben, sind unvorstellbar grausam. Sie sind – wenn überhaupt – nur durch einen krankhaften Hass erklärbar, der jede Menschlichkeit erstickt hat.

Seit diesem 7. Oktober hat sich der Druck auf das kleine Land Israel und seine Bewohner noch einmal drastisch erhöht. Das erklärte Ziel seiner Gegner ist es, alle Juden zu töten und Israel von der Landkarte zu tilgen.
Auch vor dem 7. Oktober hat es Raketenbeschuss und Gewalt gegen Israel gegeben. Das gehörte fast schon zum israelischen Alltag. Aber seit einem Jahr wird das Land unaufhörlich aus allen Himmelsrichtungen beschossen. Die Front seiner Gegner agiert immer aggressiver.

Wir sehen mit Schrecken, dass der Antisemitismus und Hass auf Israel auch in der westlichen Welt und in unserem eigenen Land offen zu Tage tritt.

Deutschland erkennt das Recht der Israelis auf Selbstverteidigung an. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Experten beim Militär dienen ihrem Land seit einigen Jahrzehnten. Sie haben immer wieder am eigenen Leib erlebt, was es heißt, wenn ihr Land angegriffen wird. Netanjahus älterer Bruder Jonathan kam bei der Operation Entebbe im Jahre 1976 ums Leben. Auch deshalb werden wir uns als Deutsche hüten, unseren israelischen Freunden irgendwelche Ratschläge zu geben, wie sie sich gegen ihre zahlreichen Gegner wehren sollten.

Lesen Sie auch

Im Libanon hat es vor kurzem die Führung der Terrororganisation Hisbollah getroffen. Israel hat mit mehreren gezielten Schlägen die Führungsspitze ausgelöscht. Statt sich um das Wohl der Einwohner des Libanon zu kümmern, verfolgte diese Führung seit vielem Jahren nur ein Ziel: Die Vernichtung der Juden und des Staates Israel.

Dabei leben mehr als 80 Prozent der Libanesen unterhalb der Armutsgrenze. Die Infrastruktur ist marode. Es gibt nur stundenweise Wasser und Strom. Es gäbe viel zu tun im Libanon. Doch das konnte die Terroristen nicht davon abhalten, Milliarden Dollar in Waffen zu investieren.

Die Hisbollah hat die relative Ruhe der vergangenen Jahre zur eigenen Aufrüstung genutzt, um sich auf einen vernichtenden Schlag gegen Israel vorzubereiten. Das war zumindest der Plan. Israel durfte das nicht zulassen und hat diese Pläne erfolgreich durchkreuzt. Wir sind sehr froh darüber.

Dass es bei den israelischen Schlägen gegen die religiös verblendeten Gegner der Hamas und Hisbollah immer wieder zivile Opfer gibt, ist nicht die Schuld Israels. Das liegt in der Verantwortung der Terroristen, die ihre Waffenarsenale, Bunker, Tunnel und Kommandostrukturen ganz bewusst im Schutz von Zivilisten, Krankenhäusern, Schulen und Wohngebieten aufgebaut haben. Die gewissenlosen Anführer nehmen Opfer in der eigenen Bevölkerung in Kauf, ja, sie fordern sie geradezu heraus, um hinterher Israel dafür verantwortlich zu machen.

Deutschland lässt sich von dieser Propaganda nicht blenden. Wir stehen an der Seite Israels. An der Seite unserer Freunde. Wir stehen auf der Seite von Freiheit, Aufklärung und Menschlichkeit. Wir rufen den Libanon, die Hamas in Gaza, die Huthi-Miliz im Jemen, den Iran und seine Verbündeten dazu auf, die Angriffe auf Israel zu stoppen, die Geiseln im Gazastreifen freizulassen und alle Kampfhandlungen sofort einzustellen.

Am Israel Chai!

Frank Schmiechen ist Journalist, Berater und Musiker. Er war mehr als 10 Jahre Stellvertretender Chefredakteur der »Welt« und Chefredakteur von Gründerszene.

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025