Sophie Albers Ben Chamo

Das soll propalästinensisch sein?

Sophie Albers Ben Chamo Foto: Stephan Pramme

Lassen Sie es mich einmal ausbuchstabieren: Jemand beschmiert ein Mahnmal, das an die Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten erinnert, an Entrechtung, Erniedrigung, Verschleppung und Völkermord, um damit dagegen zu protestieren, dass die Terrororganisation Hamas, deren höchstes Ziel die Vernichtung der Juden in aller Welt ist, zur Rechenschaft gezogen wird, dafür, dass sie am 7. Oktober 2023 damit in Israel weitermachen wollte.

»Fuck Israel« und »Free Palestine« auf dem Deportations-Mahnmal in der Berliner Levetzowstraße, das an mehr als 60 Transporte aus Berlin erinnert, die mehr als 50.000 Juden in den Tod verschleppten, sollen einen Krieg beenden, der längst vorbei wäre, wenn die Hamas alle Geiseln freigelassen hätte, die seit neun Monaten von ihnen gefangen gehalten und gefoltert werden, während die Terroristen weiterhin regelmäßig Raketen auf Israel feuern.

»Gaza« auf dem Sockel einer Skulptur von Anne Frank in Amsterdam, die der berühmten 15-jährigen Tagebuch-Autorin gedenkt, die im Konzentrationslager Bergen Belsen ums Leben kam, soll das Leid von Zivilisten im Kriegsgebiet schmälern.

Abdrücke roter Handflächen, die die stolz präsentierten blutigen Hände von Terroristen symbolisieren, die im Oktober 2000 in Ramallah zwei israelische Soldaten gelyncht haben, am Schoa-Memorial in Paris, das fast 75.000 ermordeter Juden gedenkt, sollen helfen, einen Palästinenserstaat zu gründen.

Der Angriff auf Tote und das Gedenken an sie ist so unglaublich feige und abstoßend, dass es fassungslos macht. Ich wünschte, man könnte es mit wahnwitziger Dummheit erklären, doch sind viele der Aktivisten Studierende, und die Zerstörung der Erinnerung, um damit die ganze Existenz zu vernichten, ist gut dokumentierte Nazipraxis. Propalästinensische Aktivisten, die sich ihrer bedienen, helfen niemandem, im Gegenteil, sie säen Angst und noch mehr Hass, die bekannterweise dafür sorgen, dass Kriege beginnen anstatt zu enden. Genau das, was die nihilistische Allianz aus Islamisten und Antisemiten offensichtlich zum Ziel hat.

Wenn Ihnen also etwas am Frieden in der Welt liegt, Herr oder Frau Aktivist, dann gehen Sie doch bitte einfach weiter, wenn Sie das nächste Mal voller Tatendrang mit Sprühdose vor einem Mahnmal stehen. Es wäre ein Anfang.

Erfahrungsbericht

»Yarden überlebte vor allem durch Humor«

Der junge Familienvater Yarden Bibas aus dem Kibbuz Nir Oz kam vor fast zwei Wochen aus der Geiselhaft in Gaza frei

von Sabine Brandes  14.02.2025

Israel

Hamas zwang weibliche Geiseln, Folter-Videos zu sehen

Auf den Aufnahmen waren Misshandlungen männlicher Geiseln durch Terroristen zu sehen

von Imanuel Marcus  14.02.2025

Jerusalem

Präsident des Obersten Gerichts Israels vereidigt

Israels Führung setzt ihren Machtkampf mit der Justiz fort: Regierungsmitglieder boykottieren die Vereidigung des neuen Vorsitzenden des Obersten Gerichts. Der Jurist gilt als liberal

von Cindy Riechau  13.02.2025

Krieg in Nahost

Hamas feuert Rakete auf Israel ab

Das Geschoss sei innerhalb des Gazastreifens niedergegangen, teilte Israels Armee mit. Ein Jugendlicher kam offenbar ums Leben

 13.02.2025

Vermisst

Zerschossene Hände

Itzik Elgarat wurde am 7. Oktober 2023 aus seinem Haus in Nir Oz von Hamas-Terroristen nach Gaza verschleppt

von Sophie Albers Ben Chamo  13.02.2025

Geiseln

»Die Geiseln sind in Lebensgefahr«

Hagai Levine über den Gesundheitszustand der Geiseln und die Folgen langer Gefangenschaft

von Sabine Brandes  13.02.2025

Einspruch!

Holt sie aus der Hölle raus

Sabine Brandes fordert, alles dafür zu tun, um auch die letzten verbliebenen Geiseln zu retten

von Sabine Brandes  13.02.2025

Abkommen

Von diesen Geiseln gibt es Lebenszeichen

Elf Familien teilen die Informationen mit der Öffentlichkeit, eine Familie entscheidet sich dagegen

von Sabine Brandes  14.02.2025 Aktualisiert

Nahost

Geisel-Freilassungen sollen nun doch weitergehen

Das hat die Hamas offiziell bestätigt

 13.02.2025