TV-Tipp

Zwischen Persiflage und Hommage

George Clooney in der Rolle des Römer-Hauptdarstellers Baird Whitlock Foto: imago/Cinema Publishers Collection

Eddie Mannix (Josh Brolin) ist als Studio-Manager in Hollywood Anfang der 50er-Jahre vor allem als »Troubleshooter« tätig, um Unheil von seinem Studio abzuwenden. Die neueste Strapaze: Mannix soll sich von führenden Vertretern der Glaubensgemeinschaften eine an Ben Hur angelehnte Verfilmung des Lebens Jesu mit dem Titel »Hail, Caesar!« absegnen lassen, was zu heftigen Disputen mit Priester, Rabbi und Co. führt.

Aber solche Strapazen ist Mannix gewöhnt. Schließlich fängt er ansonsten flügge gewordene Starlets ein, dirigiert Klatschreporter (in herrlicher Doppelrolle: Tilda Swinton) und besänftigt Regisseure (prächtig pikiert: Ralph Fiennes), die an ihrem Hauptdarsteller verzweifeln.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Haifisch Zugleich müssen die Ehen und die uneheliche Schwangerschaft von Wassernixen-Darstellerin DeeAnna (Scarlett Johansson) vertuscht werden, die wie Esther Williams durch ihre synchronschwimmenden Komparsinnen hechtet, ansonsten aber das messerscharfe Mundwerk eines Haifischs besitzt. Und dann wird zu allem Überfluss auch noch Baird Whitlock, der Römer-Hauptdarsteller von »Hail, Caesar!«, entführt (selbstgebräunt-dekadent: George Clooney).

Die Brüder Joel und Ethan Coen legen mit Hail, Ceasar! einen mit virtuoser Eleganz und großer Leichtigkeit zwischen Persiflage und Hommage pendelnden Film über die »Goldene Ära« Hollywoods vor. Das vergnügliche Schwelgen in Studiokulissen, die kongeniale Besetzung sowie die perfekte Nachbildung klassischer Hollywood-Standards geben der mäandernden Geschichte einen betörend-nostalgischen Charme, wobei aber durchaus hinter der schillernden Oberfläche auch gesellschafts- und kulturpolitische Missstände aufleuchten.

»Hail , Caesar!«, Samstag, 20. Februar, 20.15 bis 21.50 Uhr, 3sat

Musik

Louis-Lewandowski-Festival hat begonnen

Der Komponist Louis Lewandowski hat im 19. Jahrhundert die jüdische Synagogenmusik reformiert. Daran erinnert bis Sonntag auch dieses Jahr ein kleines Festival

 18.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  18.12.2025

Ausstellung

Pigmente und Weltbilder

Mit »Schwarze Juden, Weiße Juden« stellt das Jüdische Museum Wien rassistische und antirassistische Stereotype gleichermaßen infrage

von Tobias Kühn  18.12.2025

Kulturkolumne

Vom Nova-Festival zum Bondi Beach

Warum ich keine Gewaltszenen auf Instagram teile, sondern Posts von israelischen Künstlern oder Illustratorinnen

von Laura Cazés  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  18.12.2025

Los Angeles

Rob und Michele Reiner: Todesursache steht fest

Ihre multiplen Verletzungen seien durch Gewalteinwirkung entstanden, so die Gerichtsmedizin

 18.12.2025