Liebe

Witwe eines Schoa-Überlebenden hinterlässt Kölner Zoo 26 Millionen Dollar

Der Coquerel-Sifaka »Ziggy« lebt im im Kölner Zoo und wird von dem Erbe profitieren. Foto: picture alliance/dpa

Nach dem Tod einer reichen Gönnerin in den USA steht dem Kölner Zoo über viele Jahre hinweg ein Geldsegen ins Haus. Elizabeth Reichert, die dem Tierpark bereits vor Jahren ein großes Erbe im Falle ihres Ablebens versprochen hatte, sei Mitte Februar 2022 im Alter von 96 Jahren gestorben, teilte der Zoo am Mittwoch mit. In den Monaten nach ihrem Tod seien Nachlassfragen wie vorher festgelegt geregelt worden.

Reichert hinterlasse dem Zoo somit rund 26 Millionen US-Dollar (rund 24,5 Mio Euro). Die Summe sei in eine Stiftung eingebracht worden, aus der der Zoo fortan eine jährliche Dividendenausschüttung erhalte. Die erste Zahlung sei bereits eingetroffen: Mehr als 700.000 US-Dollar. Es handelt sich um eine Dividendenausschüttung, die von nun an jährlich eingehen soll. Der Betrag wird vermutlich steigen.

Das Nachlass-Versprechen der wohlhabenden US-Amerikanerin hatte schon im Jahr 2017 für Aufsehen gesorgt. Die kinderlose Elizabeth Reichert stammte selbst aus Köln. Dort hatte sie als Mitglied des Widerstands gegen die Nazis 1944 Arnulf Reichert kennengelernt - der sich als Jude verstecken musste. Nach dem Krieg emigrierte das Paar nach New Jersey, wo es einen Zoogroßhandel aufbaute. Arnulf Reichert starb 1998.

Das Paar habe den Kölner Zoo »aufgrund seiner Dankbarkeit Köln gegenüber und seiner Liebe zu Tieren« mit seinem Geld unterstützen wollen, erklärte der Tierpark. Der Wunsch von Elizabeth Reichert sei gleichwohl gewesen, dass die Mittel ganz »för de Dierche« verwenden werden sollen. Also für die »tierhalterische Weiterentwicklung«, wie es der Zoo auf Hochdeutsch ausformulierte - für Tieranlagen.

Dem Vernehmen nach verdankten Elizabeth und Arnulf Reichert ihr Leben Freunden aus Köln, die sie versteckten. dpa/im

Kino

Weltweit ein Kultfilm - doch hierzulande fast unbekannt

Eines der erfolgreichsten Film-Musicals überhaupt lockt viele Touristen nach Salzburg – doch im deutschsprachigen Raum ist der jetzt 60 Jahre alte Kultfilm »The Sound of Music« kaum bekannt

von Gregor Tholl  07.07.2025

Judenhass

Zwei Verfahren gegen Xavier Naidoo anhängig

Der Sänger plant ein Comeback. Dass er sich vor Jahren in Verschwörungserzählungen »verrannt« hat, bereut er. Für die Justiz ist das Ganze damit aber noch nicht erledigt. Es geht um »Inhalte mit antisemitischem Charakter«

 07.07.2025

Geburtstag

Mit dem Cello in Auschwitz: Anita Lasker-Wallfisch wird 100

Sie überlebte die Schoa als »Cellistin von Auschwitz« und ist eine der bekanntesten Zeitzeuginnen: Anita Lasker-Wallfisch. Mit einem besonderen Geburtstag triumphiert sie nun über den Vernichtungswahn der Nazis

von Leticia Witte  07.07.2025

Kino

Jüdischer Superman fliegt los

David Corenswet rettet die Welt. Der Kinostart rückt immer näher. Seit 1938 haben mehrere Juden entscheidend zum Erfolg des fliegenden Helden beigetragen

von Imanuel Marcus  07.07.2025

«Stimme der verstummten Millionen»

Anita Lasker-Wallfisch blickt ernüchtert auf die Welt

Sie gehörte dem Mädchen-Orchester von Auschwitz an, überlebte das Lager und später das KZ Bergen-Belsen. Am 17. Juli wird die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch 100. Und ist verzweifelt angesichts von Antisemitismus, Rechtsruck und Krieg, sagt ihre Tochter

von Karen Miether  07.07.2025 Aktualisiert

Biografie

Autogramme, die die Welt bedeuteten

Wie die Fußballleidenschaft von Tom Tugend das Leben des jüdischen Journalisten prägte

von Martin Krauß  06.07.2025

Britische Band »Oi Va Voi«

»Das schlagende Herz des Albums«

Die Musiker haben den Song »Dance Again« in ihrem neuen Album den Opfern des Nova-Festivals gewidmet. Ein Gespräch über Mitgefühl, Hoffnung und die Wut nach Konzertabsagen

von Katrin Richter  06.07.2025

Aufgegabelt

Melonensalat mit gebackenem Halloumi

Rezepte und Leckeres

 06.07.2025

Kolumne

Kein Alkohol ist auch keine Lösung

Welcher Tropfen gegen die Zeitläufte hilft

von Maria Ossowski  06.07.2025