Dresden

Verhandlungen über Jüdisches Museum

Der Alte Leipziger Bahnhof in Dresden Foto: imago/Sven Ellger

Die Pläne für ein Jüdisches Museum in Dresden werden konkreter. Derzeit liefen noch Gespräche mit Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), sagte der Beauftragte für das jüdische Leben in Sachsen, Thomas Feist, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Verhandelt werde über die Nutzung des Alten Leipziger Bahnhofs als Museumsgebäude. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, hänge von der Unterstützung durch den Dresdner Stadtrat ab.

Seit 2014 engagiert sich in Dresden ein Verein für die Idee eines Jüdischen Museums. Seit 2019 wird konkret über den Alten Leipziger Bahnhof als Standort nachgedacht.

vereine Feist ist seit März 2019 der erste Beauftragte für das jüdische Leben in Sachsen. Es gebe seither viele Anfragen an ihn, etwa von Schulen sowie Vereinen und Initiativen, die sich mit jüdischem Leben beschäftigen und etwas beitragen wollen. Zudem seien die jüdischen Gemeinden »unheimlich froh, dass sie jemanden haben, der für sie kämpft, das macht ihnen das Leben leichter«.

Regelmäßige Treffen seien wichtig. »Es gibt Gespräche im geschützten Raum und nicht nur, wenn etwas passiert ist«, sagte Feist dem epd. Alle zwei Monate sei er in den sächsischen jüdischen Gemeinden persönlich vor Ort.

Der Anschlag auf die Synagoge in Halle sei eine Zäsur gewesen. »Für Juden ist es schwieriger geworden, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen«, sagte Feist. Zugleich aber hätten die jüdischen Gemeinden »einen riesengroßen Zuspruch aus der Zivilgesellschaft erfahren. Es gab eine Welle der Solidarität.«

bildungsarbeit Stärker wolle er die Begegnungs- und Bildungsarbeit in Sachsen voranbringen, sagte Feist, zum einen durch eine sächsisch-israelische Austauschoffensive, zum anderen durch partizipative Angebote für junge Menschen. Außerdem wolle er mit den Kirchen ins Gespräch kommen. »Dort gibt es schon etliche Ehrenamtliche, die sich für jüdisches Leben engagieren«, sagte der Beauftragte.

Feist ist bis Ende 2020 Beauftragter für jüdisches Leben in Sachsen. Das Amt soll danach weitergeführt werden – ob mit ihm oder einer anderen Person ist derzeit noch offen. Sachsen hat jetzt erstmals im Koalitionsvertrag die Förderung und Entwicklung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in einem Koalitionsvertrag verankert.  epd

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  17.11.2025

TV-Tipp

»Unser jüdischer James Bond«

Die Arte-Doku »Der Jahrhundert-Spion« erzählt die schillernde Lebensgeschichte des Ex-CIA-Agenten Peter Sichel, der seinerzeit den Ausbruch des Kalten Kriegs beschleunigte

von Manfred Riepe  17.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  17.11.2025

Jubiläum

Weltliteratur aus dem Exil: Vor 125 Jahren wurde Anna Seghers geboren

Ihre Romane über den Nationalsozialismus machten Anna Seghers weltberühmt. In ihrer westdeutschen Heimat galt die Schriftstellerin aus Mainz jedoch lange Zeit fast als Unperson, denn nach 1945 hatte sie sich bewusst für den Osten entschieden

von Karsten Packeiser  17.11.2025

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025