Literatur

Unveröffentlichte Werke werden gedruckt

J.D. Salinger wurde mit »The Catcher in the Rye« berühmt. Foto: dpa

Ein einziger Roman machte ihn weltberühmt: Im Jahr 1951 schrieb der amerikanische Schriftsteller J.D. Salinger (1919–2010) Der Fänger im Roggen, und der wurde ein Bestseller. Es folgten noch einige Kurzgeschichten, doch nach 1965 veröffentlichte der scheue Amerikaner nichts mehr, auch wenn er bis zu seinem Tod fleißig weiterschrieb.

Sein 1960 geborener Sohn Matt hat jetzt dem britischen »Guardian« bestätigt, dass weitere Werke seines Vaters erscheinen werden. Das könne aber noch einige Jahre dauern.

Nach 1965 veröffentlichte der scheue J.D. Salinger nichts mehr.

Als »völligen Blödsinn« bezeichnete der Schauspieler (Captain America) frühere Berichte, dass fünf neue Salinger-Bücher bis 2020 publiziert werden könnten. »Er war jemand, der 50 Jahre geschrieben hat, ohne etwas zu veröffentlichen, daher ist das eine Menge Material«, sagte Matt Salinger bei dem Gespräch in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut.

ANKÜNDIGUNG Sein Vater habe ihn gebeten, alles zusammenzustellen, aber er habe gewusst, dass das lange dauern werde. »Wenn es fertig ist, werden wir es teilen«, sagte Matt. Er hoffe, das werde in weniger als zehn Jahren sein.

Salingers Sohn hofft, dass die neuen Werke in weniger als zehn Jahren veröffentlicht werden.

J.D. Salinger, der an Neujahr 100 geworden wäre, war 2010 im Alter von 91 Jahren gestorben. Sein Sohn sagte dem »Guardian«, es sei sehr bewegend gewesen, den Nachlass zu lesen. Dadurch bleibe er in einem Dialog mit seinem Vater.

»Bei vielen Freunden in meinem Alter sterben die Eltern, oder sie sind gestorben, und sie sie sind einfach weg, verstehen Sie? Und mein Vater ist nicht weg, er ist für mich nicht gestorben«, sagte Matt Salinger.  dpa

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Rache

»Trigger-Thema« für Juden

Ein Filmseminar der Jüdischen Akademie untersuchte das Thema Vergeltung als kulturelle Inszenierung

von Raquel Erdtmann  01.12.2025

Wuppertal

Schmidt-Rottluff-Gemälde bleibt in Von der Heydt-Museum

»Zwei Frauen (Frauen im Grünen)« von Karl Schmidt-Rottluff kann im Von der Heydt Museum in Wuppertal bleiben. Nach Rückgabe an die Erbin erwarb die Stadt das Bild von ihr. Vorausgegangen waren intensive Recherchen zur Herkunft

 01.12.2025

Dorset

»Shakespeare In Love« - Dramatiker Tom Stoppard gestorben

Der jüdische Oscar-Preisträger war ein Meister der intellektuellen Komödie. Er wurde 88 Jahre alt

von Patricia Bartos  01.12.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 30.11.2025 Aktualisiert

Gerechtigkeit

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz 

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz Jahrzehnte nach Ende des NS-Regimes hoffen Erben der Opfer immer noch auf Rückgabe von damals geraubten Kunstwerken. Zum 1. Dezember starten Schiedsgerichte. Aber ein angekündigter Schritt fehlt noch

von Verena Schmitt-Roschmann  30.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  29.11.2025

Interview

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025