Hamburg

Universität übergibt NS-Raubgut

Die Universität Hamburg Foto: imago stock&people

Die Staats- und Universitätsbibliothek der Uni Hamburg übergibt mehr als 100 Bücher, Briefe und Materialien zu Reichskanzler Otto von Bismarck an die Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Sammlung der einstigen Bismarck-Bücherei Specht war zur Zeit des Nationalsozialismus als Raubgut in den Besitz der Bibliothek gelangt, wie sie am Donnerstag in Hamburg mitteilte.

provenienzforschung Zuvor war sie demnach an den SPD-eigenen Auer-Verlag verkauft worden, wo sie im Zuge von NS-Verfolgungsmaßnahmen gegen die Sozialdemokratie 1933 beschlagnahmt wurde. Wenige Jahre später wurde sie als »Geschenk« der Gestapo Hamburg in den Uni-Bibliotheksbestand eingearbeitet, wie es hieß. Das hatte die Uni-Arbeitsstelle Provenienzforschung ermittelt.

Bei der Sammlung handelt es sich um 118 Bücher rund um den früheren Reichskanzler von Bismarck (1815–1898), Kopien von Bismarck-Briefen, ein Liederheft und anderes. Da die parteinahe Friedrich-Ebert-Stiftung die Restitutionsansprüche der SPD bei NS-Raubgut wahrnimmt, ist sie als rechtmäßige Eigentümerin festgelegt worden. Die Sammlung soll am kommenden Mittwoch übergeben werden. dpa

Zahl der Woche

2 Jahre

Fun Facts und Wissenswertes

 03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

TV-Tipp

»Fargo«: Spannend-komischer Thriller-Klassiker der Coen-Brüder

Joel und Ethan Coen erhielten 1997 den Oscar für das beste Originaldrehbuch

von Jan Lehr  03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  02.12.2025

Streaming

Gepflegter Eskapismus

In der Serie »Call my Agent Berlin« nimmt sich die Filmbranche selbst auf die Schippe – mit prominenter Besetzung

von Katrin Richter  02.12.2025

Jean Radvanyi

»Anna Seghers war für mich ›Tschibi‹«

Ein Gespräch mit dem Historiker über die Liebesbriefe seiner Großeltern, Kosenamen und hochaktuelle Texte

von Katrin Richter  02.12.2025