Musik

Trauer um Richard Sherman

Richard Sherman Foto: picture alliance / Byron Purvis/AdMedia

Er schrieb Klassiker unter anderem für die Walt-Disney-Filme »Mary Poppins« und »Das Dschungelbuch«: Im Alter von 95 Jahren ist am Samstag in Beverly Hills der Songschreiber Richard Sherman gestorben. Das teilte die Walt Disney Company auf ihrer Website mit. 

Zusammen mit seinem bereits 2012 gestorbenen Bruder Robert schrieb Richard Sherman Hunderte Lieder für Dutzende Kino- und Fernsehfilme. In Deutschland bekannt wurden vor allem die Songs aus dem »Dschungelbuch« - etwa I Wanna Be Like You, das auch auf Deutsch unter dem Titel Ich wär‘ so gern wie du erschien. 

Für das Stück »Chim Chim Cher-ee« gewann er zwei Oscars.

Im Lauf seiner 65-jährigen Karriere gewann Sherman nach Angaben der Disney Company zwei Oscars – beide für den Musicalfilm »Mary Poppins« von 1964, darunter für das Stück Chim Chim Cher-ee. Insgesamt neunmal war er demnach für die Trophäe nominiert, zudem wurde er mit drei Grammys und 24 Gold- und Platin-Alben ausgezeichnet.

»Generationen von Kinogängern und Themenpark-Besuchern wurden durch die großartigen und zeitlosen Lieder der Sherman-Brüder in die Disney-Welt eingeführt«, schrieb der Konzern. »Auch heute noch bleibt das Werk des Duos die exemplarische lyrische Stimme von Walt Disney.«

Sherman, der den Angaben zufolge seine langjährige Ehefrau Elizabeth sowie zwei Töchter, einen Sohn sowie etliche Enkel und Urenkel hinterlässt, soll nach Disney-Angaben am kommenden Freitag in Los Angeles beigesetzt werden. dpa

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  07.11.2025