Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Ex-City-Frontmann Toni Krahl Foto: picture alliance/dpa

Der Sänger Toni Krahl hat sein Mitgefühl mit den zivilen Opfern im Gazastreifen geäußert, aber zugleich die Pro-Palästina-Demonstrationen in Deutschland kritisiert. »Das, was hier auf unseren Straßen und Plätzen passiert und auch an den Hochschulen, stößt bei mir auf völliges Unverständnis«, sagte der 75-Jährige in Berlin bei der Präsentation seines ersten Solo-Albums. »Und dieser Umgang mit importiertem Antisemitismus und diese woke Einstellung zu diesen Gewalttätern, die hier auf diesen Straßen den Gazastreifen nachspielen wollen, dafür habe ich kein Verständnis.«

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl, der Mitglied in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist. »Ich verstehe sehr wohl, dass Israel verteidigt werden muss - umzingelt von einer Gemeinschaft, die Israel da nicht haben will.« Aber: Ein »sehr, sehr schlechter Ratgeber ist Rache«. 

Der Sänger, dessen Vater einst Mitglied in einer jüdisch-kommunistischen Widerstandsgruppe war, sagte: »Mir tun dort alle Opfer leid, auch auf der palästinensischen Seite natürlich, die dort unschuldig in diese Front geraten und dort leiden und hungern. Es tut einfach weh.« dpa

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  10.11.2025

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025

Gespräch

Warum Uschi Glas bei Antisemitismus nicht schweigen will

Uschi Glas spricht mit Charlotte Knobloch über Schweigen und Verantwortung in Zeiten eines wachsenden Antisemitismus. Und entdeckt ein unbekanntes Kapitel in ihrer Familiengeschichte

 10.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Friede, Freude, Eierkuchen oder Challot, koschere Croissants und Rugelach

von Margalit Edelstein  09.11.2025

Geschichte

Seismograf jüdischer Lebenswelten

Das Simon-Dubnow-Institut in Leipzig feiert den 30. Jahrestag seiner Gründung

von Ralf Balke  09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

Theater

Metaebene in Feldafing

Ein Stück von Lena Gorelik eröffnet das Programm »Wohin jetzt? – Jüdisches (Über)leben nach 1945« in den Münchner Kammerspielen

von Katrin Diehl  09.11.2025