Auszeichnung

»Töne in Moll und Dur«

Ausgezeichnet: die Berliner Schriftstellerin Irina Liebmann Foto: imago stock&people

Die Berliner Schriftstellerin Irina Liebmann (76) erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Uwe-Johnson-Preis für ihren Roman Die Große Hamburger Straße.

Sie habe in ihrem Text ein Prosa-Netz entworfen, in dem unterschiedliche Zeitebenen kunstvoll miteinander in Verbindung gebracht werden, heißt es in der Begründung der Jury am Montag. Die Spanne reiche vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Preisverleihung findet während der Uwe-Johnson-Tage am 9. Oktober in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin statt.

jury Irina Liebmann gehe es darum zu erzählen, »wie etwas wirklich ist«, so die Jury. Damit habe ihre Poetologie Bezüge zum Schriftsteller Uwe Johnson (1934–1974). Sie habe sich immer wieder auf akribische Spurensuche begeben. Über Adressbuchauszüge, Straßenpläne, eigene Tagebuchnotizen, Traumsequenzen und Reime schlage sie »Töne in Moll und Dur« an und erzeuge Zeit-Schwingungen, die Vergangenes und Gegenwärtiges verbinden.

Der Uwe-Johnson-Preis wurde 1994 erstmals verliehen. Preisträger waren unter anderen Walter Kempowski, Lutz Seiler und Christa Wolf.

Der Literaturpreis wird von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft (Neubrandenburg), der Anwaltskanzlei Gentz und Partner und dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg im jährlichen Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis vergeben. Zuletzt wurden Kenah Cusanit mit dem Förderpreis 2019 und Ralf Rothmann mit dem Uwe-Johnson-Preis 2018 ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende literarische Werke, in denen sich Anknüpfungspunkte zur Poetik Uwe Johnsons finden. epd

Literatur

John Irvings »Königin Esther«: Mythos oder Mensch?

Eigentlich wollte er keine langen Romane mehr schreiben. Jetzt kehrt er zurück mit einem Werk über jüdische Identität und Antisemitismus

von Taylan Gökalp  18.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  17.11.2025

TV-Tipp

»Unser jüdischer James Bond«

Die Arte-Doku »Der Jahrhundert-Spion« erzählt die schillernde Lebensgeschichte des Ex-CIA-Agenten Peter Sichel, der seinerzeit den Ausbruch des Kalten Kriegs beschleunigte

von Manfred Riepe  17.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  17.11.2025

Jubiläum

Weltliteratur aus dem Exil: Vor 125 Jahren wurde Anna Seghers geboren

Ihre Romane über den Nationalsozialismus machten Anna Seghers weltberühmt. In ihrer westdeutschen Heimat galt die Schriftstellerin aus Mainz jedoch lange Zeit fast als Unperson, denn nach 1945 hatte sie sich bewusst für den Osten entschieden

von Karsten Packeiser  17.11.2025

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025