Berlin

Timothée Chalamet bei Berlinale erwartet

Timothee Chalamet spielt die Hauptrolle in »A Complete Unknown«. Foto: picture alliance / Photoshot

Filme mit Hollywoodstars wie dem jüdischen Darsteller Timothée Chalamet, aber auch Jessica Chastain, Marion Cotillard und Margaret Qualley zeigt die Berlinale bei ihrer 75. Ausgabe im Februar. Als deutsche Schauspieler kündigten die Internationalen Filmfestspiele in Berlin August Diehl, Hanna Schygulla, Tom Wlaschiha und Sibel Kekilli in Produktionen an, die in das Rennen um den Goldenen Bären gehen.

Chalamet (»Dune«) kommt mit dem Biopic »Like A Complete Unknown« über die jüdische Musik-Legende Bob Dylan. Der Film von James Mangold wird in einer Special Gala gezeigt. Auch Edward Norton und Elle Fanning gehören zum Cast. In der Regel reisen die Stars zu Galas oder Premieren an.

In der Reihe Wettbewerb laufen dieses Mal 19 Filme - unter anderem von Richard Linklater, Michel Franco und Hong Sangsoo. Produktionen aus 26 Ländern seien vertreten. Linklater (»Boyhood«) erzählt in »Blue Moon« vom Songtexter Lorenz Hart, der in eine Lebenskrise gerät. Zur Besetzung gehören Ethan Hawke, Margaret Qualley, Bobby Cannavale und Andrew Scott.

Mary Bronstein mit Chancen

Auch der Film »If I Had Legs I’d Kick You« der jüdischen Filmemacherin Mary Bronstein hat Chancen auf den Goldenen Bären. In dem Werk spielen US-Rapper Asap Rocky (»Sundress«), Schauspielerin Rose Byrne und der amerikanische Talkshow-Moderator Conan O’Brien mit.

Die 75. Ausgabe der Berlinale ist vom 13. bis zum 23. Februar geplant. Zum ersten Mal wird sie von der US-Amerikanerin Tricia Tuttle geleitet. Bei der Programmvorstellung begrüßte sie das Publikum auf Deutsch und auf Englisch. Neben dem Wettbewerbsprogramm wurde auch die Auswahl für die neu geschaffene, kompetitive Sektion Perspectives für internationale Regiedebüts bekanntgegeben.

Menschen fragten sie oft, ob die Berlinale ein politisches Festival sei, so Tuttle. »Es liegt wohl in der DNA der Stadt selbst und auch im Festival selbst«, sagte sie. Doch die Berlinale sei noch mehr. Für alle Festivals und die Kultur gelte, dass die Nachrichtenagenda oft den Diskurs dominieren könne.

Israelhass und Antisemitismus

»Aber wir hoffen und glauben, dass die Filme, die das Publikum in den Wochen des Festivals sehen wird, die Leute dazu bringen werden, über die Lebendigkeit der Kunstform selbst und die Filme selbst zu sprechen.«

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Nach der umstrittenen Abschlussgala 2024 hatte es Kritik bis hin zu Vorwürfen von Israelhass und Antisemitismus gehagelt. Viele Filmemacher aus arabischen Ländern seien in den vergangenen Wochen an die Berlinale herangetreten, um sicherzustellen, dass das Festival ein Raum für offenen Dialog und Diskurs ist, sagte Tuttle.

»Wo wir können, möchten wir individuelle Gespräche führen, und wir möchten die Filmemacher ermutigen, zu uns zu kommen und mit uns darüber zu sprechen«, erklärte die Festival-Direktorin.

Bong Joon Hos »Parasite«

Das Filmfestival kündigte weitere Produktionen in anderen Reihen an. Als Special Gala wird »Heldin« von Petra Volpe über eine Pflegefachkraft mit Leonie Benesch gezeigt.

In der Reihe Special läuft auch das Werk »Leibniz - Chronik eines verschollenen Bildes« des deutschen Regisseurs Edgar Reitz - unter anderem mit Edgar Selge und Lars Eidinger. Reitz war im vergangenen Jahr mit der Berlinale Kamera geehrt worden.

Kürzlich hatte die Berlinale erste Filme bekanntgegeben, darunter den neuen Science-Fiction-Film des preisgekrönten »Parasite«-Regisseurs Bong Joon Ho mit Hollywoodstar Robert Pattinson. »Mickey 17« läuft in einer Special Gala nicht im Wettbewerb.

Hoss und Whishaw

Als weitere Special Gala hatte das Filmfestival die Romanverfilmung »The Thing with Feathers« von Regisseur Dylan Southern mit »Marvel«-Star Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle angekündigt.

Als Serie läuft in der Reihe zudem die Verfilmung von Richard Flanagans Roman »The Narrow Road to the Deep North« mit Jacob Elordi (»Saltburn«). In weiteren Filmen sind die deutsche Schauspielerin Nina Hoss und der Brite Ben Whishaw zu sehen.

Die Weltpremiere von Tom Tykwers neuem Kinofilm »Das Licht« eröffnet die Berlinale. Die Eröffnungsgala und der Film werden dieses Mal live in Kinos in sieben deutschen Städten übertragen - darunter Düsseldorf, Leipzig und München. Lars Eidinger und Nicolette Krebitz gehören zum Cast von Tykwers neuem Film. Mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk wird die Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton (»The Room Next Door«) geehrt. (mit ja)

Leo Baeck Institut

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