Israelhass

Stadt Aachen zieht Kunstpreis wegen BDS zurück

Israel-Boykott beim Al-Quds-Tag in Berlin 2014 Foto: imago

Die Stadt Aachen will ihren Kunstpreis wegen Antisemitismus-Vorwürfen nicht wie geplant an den libanesisch-amerikanischen Künstler Walid Raad überreichen.

Man ziehe sich aus der Verleihung, die traditionell gemeinsam mit dem Kunstfreundeverein des Ludwig Forums sowie der Aachener Wirtschaft vergeben werde, in diesem Jahr zurück, hieß es in einer Mitteilung von Montag.

Auf die Vorwürfe angesprochen, hatte sich Raad nicht ausreichend von der als antisemitisch eingestuften Bewegung distanziert.

»Wir müssen nach entsprechenden Recherchen davon ausgehen, dass der designierte Preisträger Anhänger der BDS-Bewegung ist und mehrfach an Maßnahmen zum kulturellen Boykott Israels beteiligt war«, sagte Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) in der Begründung.

JUDENFEINDLICH Darauf angesprochen, habe sich Raad auch nicht ausreichend von der vom Bundestag und NRW-Landtag als antisemitisch eingestuften Bewegung distanziert.

Mit dem Preis sollte Raad im Oktober für sein 15 Jahre dauerndes Projekt »The Atlas Group« gewürdigt werden, in dem sich der 1967 geborene Künstler mit der gewaltsamen Geschichte des Libanon auseinandersetzt.

Im Ruhrgebiet gab es bei der Vergabe des Nelly-Sachs-Preises zuletzt einen ähnlichen Fall.

Im Ruhrgebiet gab es zuletzt einen ähnlichen Fall: Die Stadt Dortmund vergibt ihren Nelly-Sachs-Preis nun doch nicht an die Autorin Kamila Shamsie, die sich an Boykottaufrufen gegen Israel beteiligte.

Auch Shamsie setzt sich für die ebenso israelfeindliche wie in ihren Handlungen und Zielen antisemitische BDS-Bewegung (»Boycott, Divestment and Sanctions«) ein, die Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will.  dpa/ja

Interview

»Die Zeit der Exzesse ist vorbei«

In ihrem neuen Buch »Glamour« setzt sich die Berliner Autorin Ute Cohen mit Schönheit und Eleganz auseinander. Dabei spielt auch Magie eine Rolle - und der Mut, sich selbst in einer »Zwischenwelt« inszenieren zu wollen

von Stefan Meetschen  17.12.2025 Aktualisiert

Potsdam

Kontroverse um Anne-Frank-Bild mit Kufiya

Ein Porträt von Anne Frank mit Palästinensertuch in einem Potsdamer Museum entfacht Streit. Während Kritiker darin antisemitische Tendenzen sehen, verteidigt das Museum das Bild. Die Hintergründe

von Monika Wendel  17.12.2025

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  17.12.2025

Nachruf

Albtraum in der Traumfabrik

Eine Familientragödie hat den Hollywood-Riesen und seine Frau aus dem Leben gerissen. An Rob Reiners Filmen voller Menschenliebe wie »Harry und Sally« ist eine ganze Generation mitgewachsen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Theater

Die Krise des Schlemihl

»Sabotage« von Yael Ronen ist ein witziger Abend über einen Juden, der sich ständig für den Gaza-Krieg rechtfertigen muss

von Stephen Tree  17.12.2025

Forum

Leserbriefe

Kommentare und Meinungen zu aktuellen Themen der Jüdischen Allgemeinen

 17.12.2025

Zahl der Woche

30 Minuten

Fun Facts und Wissenswertes

 17.12.2025

Musik

Großes Konzert: Xavier Naidoo startete Tournee

Die Synagogen-Gemeinde Köln kritisiert: »Gerade in einer Zeit zunehmender antisemitischer Vorfälle ist es problematisch, Herrn Naidoo eine Bühne zu bieten«

 17.12.2025

"Imanuels Interpreten" (16)

Ethel Lindsey: Queer und funky

Die Französin mit israelischen Wurzeln bringt mit ihrem Debütalbum »Pretty Close« die 70er-Jahre zurück

von Imanuel Marcus  17.12.2025