Netflix arbeitet an einer neuen Serienadaption des Thrillers »The Boys from Brazil« – und im Mittelpunkt steht diesmal die israelische Schauspielerin Shira Haas, die international seit »Unorthodox« zu den gefragtesten Talenten gehört.
Die neue Miniserie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ira Levin aus dem Jahr 1976 und wird von Peter Morgan umgesetzt, dem Schöpfer von »The Crown«. Morgan erzählt darin über drei Jahrzehnte hinweg eine Geschichte über Verfolgung, Rache und die Frage, wie man historische Verantwortung bewahrt, wenn eine Gesellschaft lieber vergisst.
Neben Haas sind Jeremy Strong, August Diehl, Daniel Brühl, Gillian Anderson und Lizzy Caplan Teil des Ensembles. Gedreht wird ab dem kommenden Monat in Großbritannien, Deutschland, Bulgarien und Spanien.
Prägende Figuren
Shira Haas, 1995 in Tel Aviv geboren, zählt zu den größten internationalen Erfolgen des israelischen Films der vergangenen Jahre. Ihren Durchbruch feierte sie zunächst in Israel – insbesondere durch die Familienserie »Shtisel«, in der sie jahrelang eine der prägenden Figuren spielte. Der internationale Erfolg kam 2020: Mit ihrer Rolle als Esty Shapiro in »Unorthodox« überzeugte sie Kritiker weltweit. Für diese Darstellung wurde sie sowohl für den Golden Globe als auch für den Emmy nominiert – als erste israelische Schauspielerin überhaupt.
Haas’ Karriere begann früh: Schon als Teenager stand sie am Cameri Theater in Tel Aviv auf der Bühne, bevor sie im Drama »Princess« ihr Filmdebüt gab. Es folgten Rollen in internationalen Produktionen wie Natalie Portmans »A Tale of Love and Darkness«, »The Zookeeper’s Wife« und »Mary Magdalene«.
Später spielte sie die Hauptrolle im Film »Asia«, der ihr eine Reihe von Auszeichnungen einbrachte, darunter einen Preis beim Tribeca Film Festival. Zuletzt war sie in der Marvel-Produktion »Captain America: Brave New World« zu sehen – ein Engagement, das ihr weltweite Aufmerksamkeit, aber auch antisemitische Anfeindungen einbrachte.
»Viertes Reich«
In »The Boys from Brazil« übernimmt Haas die Rolle der Anna Koehler. Die Serie erzählt die Geschichte des Holocaust-Überlebenden und Nazi-Jägers Yakov Liebermann, der dem lange totgeglaubten NS-Arzt Josef Mengele auf die Spur kommt. Der Wissenschaftler Johann-Friedrich Meinhardt arbeitet an einem monströsen Projekt, das die Entstehung eines »Vierten Reichs« ermöglichen soll.
Peter Morgan produziert das Format gemeinsam mit World Productions und Orchid Pictures. Die Regie übernimmt Alex Gabassi, der bereits bei »The Crown« mit Morgan zusammengearbeitet hat. Laut Netflix soll die Serie historische Spannungen mit persönlichen Geschichten verbinden – ein Ansatz, der wie geschaffen für Haas’ intensive Spielweise erscheint. im