München

Rafael Seligmann vermacht sein Werk der Bayerischen Staatsbibliothek

Rafael Seligmann Foto: Rolf Walter

Der Berliner Schriftsteller Rafael Seligmann schenkt sein gesamtes literarisches Werk der Bayerischen Staatsbibliothek. Zu dem Vorlass gehörten auch mehr als 2000 Artikel, Essays, Kritiken seiner Bücher, Fernsehspiele, Hörfunksendungen, Interviews, seine Korrespondenz und zahlreiche persönliche Dokumente, teilte die Staatsbibliothek am Dienstag in München mit. Die Schenkung stelle eine herausragende Bereicherung der Sammlungen der Bibliothek von Autorennachlässen des 20. Jahrhunderts dar, hieß es.

Der jüdische Autor Seligmann wurde 1947 in Tel Aviv geboren, wohin seine Eltern auf der Flucht vor den Nationalsozialisten emigriert waren. 1957 siedelte er mit seiner Familie nach München über. Hier studierte er Geschichte und Politikwissenschaften und wurde mit einer Arbeit über Israels Sicherheitspolitik promoviert. Von 1985 bis 1991 lehrte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1988 veröffentlicht er seine Literatur, angefangen mit dem Roman »Rubinsteins Versteigerung«.

Lesen Sie auch

Seligmann, der in Berlin lebt, sei der erste Schriftsteller im deutschsprachigen Raum gewesen, der nach der Schoah jüdische Gegenwartsliteratur veröffentlichte, heißt es in der Mitteilung. Er habe seine 18 Romane und Sachbücher handschriftlich verfasst, darunter »Der Musterjude«, »Die Kohle-Saga«, »Deutsch Meschugge« oder die Autobiografie »Deutschland wird dir gefallen«. Die Sachbücher befassen sich vor allem mit der Situation der Juden in Deutschland. Sein neuestes, aktuell intensiv diskutiertes Sachbuch »Brandstifter und ihre Mitläufer. Putin – Trump – Netanyahu. Warum sie erfolgreich sind und wie man sie stoppen kann« ist im April 2024 erschienen.

2012 gründete er die Zeitung »Jewish Voice from Germany«, die mittlerweile eingestellt wurde. epd

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025

Gespräch

Warum Uschi Glas bei Antisemitismus nicht schweigen will

Uschi Glas spricht mit Charlotte Knobloch über Schweigen und Verantwortung in Zeiten eines wachsenden Antisemitismus. Und entdeckt ein unbekanntes Kapitel in ihrer Familiengeschichte

 10.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Friede, Freude, Eierkuchen oder Challot, koschere Croissants und Rugelach

von Margalit Edelstein  09.11.2025

Geschichte

Seismograf jüdischer Lebenswelten

Das Simon-Dubnow-Institut in Leipzig feiert den 30. Jahrestag seiner Gründung

von Ralf Balke  09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

Theater

Metaebene in Feldafing

Ein Stück von Lena Gorelik eröffnet das Programm »Wohin jetzt? – Jüdisches (Über)leben nach 1945« in den Münchner Kammerspielen

von Katrin Diehl  09.11.2025

Aufgegabelt

Mhalabi-Schnitzel

Rezepte und Leckeres

 09.11.2025