Antrag

Schauplatz der Nürnberger Prozesse soll Weltkulturerbe werden

Kleiner Raum mit großer Bedeutung: Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes Foto: dpa

Bayerns Staatsregierung will erneut einen Versuch unternehmen, den Nürnberger Schwurgerichtssaal als Schauplatz der Kriegsverbrecherprozesse als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen. Das Projekt habe »übergroße Bedeutung«, sagte Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag nach einer Sitzung des Ministerrates in Nürnberg.

Zwei Anläufe 2014 und 2015 waren gescheitert.

Es werde eine Bewerbung zum 1. Februar 2024 angestrebt. »Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen«, betonte der CSU-Chef, auch mit Blick auf aufkeimende rechtsgerichtete Strömungen in Deutschland und darüber hinaus.

UNESCO Zwei Anläufe 2014 und 2015 waren gescheitert. Man wolle nun aus den Schwächen der Vorläufer-Bewerbungen Lehren ziehen, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). Unter anderem soll diesmal der gesamte Justizpalast in Nürnberg Unesco-Weltkulturerbe werden. »Der Justizpalast lebt von der Aura der Geschichte«, sagte Sibler.

Im Saal 600 des Justizpalastes wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Prozessen führende Nazi-Verbrecher von einem aus Juristen der vier Siegermächte zusammengestellten Gericht verurteilt.

Der Gerichtshof verhängte 24 Todesurteile, darunter gegen Reichsluftfahrtminister Hermann Göring und den Oberkommandierenden der Wehrmacht, Wilhelm Keitel.  dpa

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  09.12.2025

Zahl der Woche

2 Jahre

Fun Facts und Wissenswertes

 09.12.2025

Sehen!

»Golden Girls«

Die visionäre Serie rückte schon in den jugendwahnhaftigen 80er-Jahren ältere, selbstbestimmt männerlos lebende Frauen in den Fokus

von Katharina Cichosch  09.12.2025

Film

Woody Allen glaubt nicht an sein Kino-Comeback

Woody Allen hält ein Leinwand-Comeback mit 90 für unwahrscheinlich. Nur ein wirklich passendes und interessantes Rollenangebot könnte ihn zurück vor die Kamera locken.

 09.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Von Kaffee-Helden, Underdogs und Magenproblemen

von Margalit Edelstein  08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  08.12.2025

Vortrag

Über die antizionistische Dominanz in der Nahostforschung

Der amerikanische Historiker Jeffrey Herf hat im Rahmen der Herbstakademie des Tikvah-Instituts über die Situation der Universitäten nach dem 7. Oktober 2023 referiert. Eine Dokumentation seines Vortrags

 07.12.2025

Zwischenruf

Die außerirdische Logik der Eurovision

Was würden wohl Aliens über die absurden Vorgänge rund um die Teilnahme des jüdischen Staates an dem Musikwettbewerb denken?

von Imanuel Marcus  07.12.2025