Berlin

Schau über Nazikünstler im Deutschen Historischen Museum

Das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin-Mitte Foto: imago images/Jürgen Ritter

Mit den Nachkriegskarrieren von Akteuren des nationalsozialistischen Kunstbetriebs befasst sich ab Ende August eine Schau im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin. »Die Liste der ›Gottbegnadeten‹. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik« heißt die Ausstellung, die »die ›Gottbegnadeten-Liste‹ zum Ausgangspunkt für die Untersuchung dieses bislang weitgehend vernachlässigten Themas nimmt«, wie das Museum am Dienstag in Berlin ankündigte.

Die Liste war im August 1944 im Auftrag von Adolf Hitler und Joseph Goebbels zusammengestellt worden: 378 Künstlerinnen und Künstler, unter ihnen 114 Bildhauer und Maler, galten fortan als ›unabkömmlich‹ und blieben vom Front- und Arbeitseinsatz verschont. Dazu zählten etwa Arno Breker, Hermann Kaspar, Willy Meller, Paul Mathias Padua, Werner Peiner, Richard Scheibe und Adolf Wamper.

BUNDESREPUBLIK Zahlreiche renommierte Akteure des nationalsozialistischen Kunstbetriebs arbeiteten demnach auch nach 1945 hauptberuflich als bildende Künstler in der Bundesrepublik: Sie produzierten Werke für den öffentlichen Raum, erhielten wichtige Aufträge von Staat, Wirtschaft und Kirche, lehrten an Kunstakademien, nahmen an Wettbewerben teil und waren in Ausstellungen vertreten. Ihre Gestaltungen von Standbildern und Reliefs auf Plätzen, an Fassaden und in Foyers prägten bis heute das Gesicht vieler Innenstädte.

Die Ausstellung zeige erstmals, »wie präsent diese Akteure im öffentlichen Raum, aber auch in Einrichtungen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens waren«. So werde die Vorstellung eines vermeintlich radikalen kunstpolitischen Neuanfangs in der jungen Bundesrepublik revidiert. kna

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Bremen

Seyla Benhabib erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken

Die Jury würdigte Benhabib als »herausragende politische und philosophische Intellektuelle«

 15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Literatur

Ein Funke Hoffnung

Rafael Seligmann hält Deutschland derzeit nicht für den richtigen Ort einer Renaissance jüdischen Lebens. Trotzdem gibt er die Vision nicht auf. Ein Auszug aus dem neuen Buch unseres Autors

von Rafael Seligmann  15.09.2025

Los Angeles

»The Studio« räumt bei den Emmys 13-fach ab

Überraschende Sieger und politische Statements: Ausgerechnet eine jüdische Darstellerin ruft eine israelfeindliche Parole

von Christian Fahrenbach  15.09.2025

Freiburg im Breisgau

»Keine Schonzeit für Juden«: Neues Buch von Rafael Seligmann

Antisemitismus, der 7. Oktober 2023, ein Umzug von Tel Aviv nach München in den 1950er Jahren und ein bewegtes Leben: Der Historiker streift und vertieft in seinem aktuellen Werk viele Themen

von Leticia Witte  15.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  14.09.2025 Aktualisiert