Horrorfilm

Rückkehr zu den Anfängen

Schauspielerin Isabelle Fuhrman (25) Foto: picture alliance / abaca

Horrorfilm

Rückkehr zu den Anfängen

Isabelle Fuhrman spielt erneut die Hauptrolle der Esther – im Prequel zu »Orphan – Das Waisenkind«

von Sophie Albers Ben Chamo  08.09.2022 08:50 Uhr

Viele große Hollywood-Karrieren haben mit Auftritten in Horrorfilmen begonnen: selbstredend die von Jamie Lee Curtis (Halloween), aber auch die von George Clooney (Return to Horror High), Charlize Theron (Kinder des Zorns III) oder Leonardo DiCaprio (Critters 3). Deshalb scheint es so passend, dass Letzterer einem kleinen Mädchen eine große Chance gegeben hat, als er dafür sorgte, dass sie die Hauptrolle im seitdem zum Horrorklassiker avancierten Orphan – Das Waisenkind bekam, den er mitproduzierte. 2009 kam der Film ins Kino.

CASTING Die auffällig talentierte Isabelle Fuhrman war erst zehn Jahre alt, als sie unter Hunderten dazu auserkoren wurde, Esther zu spielen, eine vermeintliche Waise aus Russland, die ihre amerikanische Familie zuerst terrorisiert und dann dezimiert.Seitdem stand die mittlerweile 25-Jährige für mehr als 40 Filme und Serien vor der Kamera. Aber nun ist Fuhrman, deren jüdische Vorfahren aus Moldau stammen, zu ihren Anfängen zurückgekehrt.

Orphan: First Kill ist das Prequel zum fulminanten Karrierestart. Wieder ist sie mit Zöpfen, niedlichem Blick und blutgefrierendem Killerinstinkt unterwegs. Diesmal geht es um die erste Familie, die sich Esther ins Haus geholt hat. Sie sei begeistert und panisch zugleich, sagte Fuhrman in Interviews über die Rückkehr. Der erste Film sei schließlich der Grundstein ihrer Karriere gewesen. Aber sich dann mehr als ein Jahrzehnt später wieder in dieser Rolle zu sehen, sei gruseliger als beim ersten Mal.

NEUGIER Zum Glück liebt Fuhrman das Emotionale. Sie sei neugierig auf Menschen, verriet sie dem »Jewish Chronicle«. Und diese Neugier sorgt wohl auch dafür, dass sie lieber nach Herausforderungen sucht, anstatt mit noch mehr Horror und Mainstream-Kino auf Nummer sicher zu gehen.

Nachdem sie mit 14 im Megablockbuster Die Tribute von Panem die tödlich-ehrgeizige, messerwerfende Clove spielte, wählte sie danach kleinere Produktionen wie das Beziehungsdrama All the Wilderness oder auch die Serie Masters of Sex. 2021 sorgte ihr intensives Spiel in dem Psychodrama The Novice über den Selbstzerstörungstrieb einer Ruder-Sportlerin für Begeisterung und Preise. Mehr davon, Isabelle Fuhrman!

Der Film »Orphan: First Kill« läuft ab dem 8. September im Kino.

Glosse

Der Rest der Welt

Friede, Freude, Eierkuchen oder Challot, koschere Croissants und Rugelach

von Margalit Edelstein  09.11.2025

Geschichte

Seismograf jüdischer Lebenswelten

Das Simon-Dubnow-Institut in Leipzig feiert den 30. Jahrestag seiner Gründung

von Ralf Balke  09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

Theater

Metaebene in Feldafing

Ein Stück von Lena Gorelik eröffnet das Programm »Wohin jetzt? – Jüdisches (Über)leben nach 1945« in den Münchner Kammerspielen

von Katrin Diehl  09.11.2025

Aufgegabelt

Mhalabi-Schnitzel

Rezepte und Leckeres

 09.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  09.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  08.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  08.11.2025

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025