Berlin

Poesie und Rhythmus

Gelungener Mix: Die israelische Band HaBanot Nechama am Eröffnungsabend Foto: Jüdisches Museum Berlin / Hans Gerog Gaul

Ausgelassene Stimmung, begeisternde Beats und ein überschwänglich tanzendes Publikum: Mit einem Konzert der israelischen Band HaBanot Nechama hat das Jüdische Museum Berlin am Donnerstagabend seinen diesjährigen »Kultursommer« eröffnet. Der energiegeladene Mix aus Folk, Soul, Blues, Hip-Hop und Reggae der drei Musikerinnen aus Tel Aviv begeisterte die Besucher.

Schwerpunkt Bereits zum neunten Mal veranstaltet das Jüdische Museum von Juni bis August einen »Kultursommer«. Wie in den vergangenen Jahren bildet dabei das musikalische Programm wieder einen besonderen Schwerpunkt.

Bekannte Kantoren aus aller Welt werden im Juni für die Cantors Assembly Mission 2012 nach Berlin kommen, um sich auf eine musikalische Reise durch die Geschichte der jüdischen liturgischen Musik zu begeben. Sie führen in die Musik der aschkenasischen und sefardischen Traditionen ein.

Weltlicher und bedeutend flotter wird es im Juli, wenn der Musikpionier Alan Bern das Liedgut der Plattenmarke Semer aus dem Berliner Scheunenviertel der 1930er-Jahre remixt. Die Berliner Sängerin Sharon Brauner wird dagegen im August jiddische Evergreens in einer Melange aus handgemachtem deutschem Lounge-Pop, Tangoklängen, Swing und Bossa nova singen.

Aktivitäten Aber auch fernab der Musik gibt es einiges zu entdecken. In einer israelisch-iranischen Begegnung werden die Schriftsteller Ron Leshem und Hamed Eshrat darüber diskutieren, was die Generation der 20- bis 40-Jährigen in Israel und Iran bewegt.

In einem Sommerferienprogramm für Kinder und Jugendliche werden Aktivitäten angeboten wie der T-Shirt-Workshop »Mein Name auf Hebräisch«, Mazzebacken im Lehmbackofen oder das Sommerferien-Camp, in dem man in vier Tagen durch 1.000 Jahre deutsche Geschichte reist.

Mit einer »Langen Nacht der Museen« schließlich wird der Kultursommer am 25. August enden. In dieser Nacht wird eine Klanginstallation die Erinnerung an das jüdische Berlin der 1920er-Jahre, wie es in der Sonderausstellung »Berlin Transit« zu erleben ist, mit Stimmen der Stadt von heute verweben.
Fazit: Ein ebenso vielfältiges wie vielversprechendes Programm, bei dem für jeden etwas dabei ist.

www.jmberlin.de

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Berlin

Umstrittene 88: Der schwierige Umgang mit rechten Codes

Im Berliner Fußball sorgt die Debatte um die Rückennummer 88 und dem Hitler-Bezug für Kontroversen. Warum das Verbot erneut scheiterte und wie der Fußball insgesamt mit rechtsextremen Codes umgeht

von David Langenbein, Gerald Fritsche, Jana Glose  16.12.2025

Wien

ESC 2026: ORF will israelfeindliche Proteste nicht ausblenden

Die Debatte und der Boykott einzelner Länder wegen der Teilnahme Israels haben den ESC 2026 bisher überschattet. Auch beim Event im Mai selbst drohen Proteste. Wie geht der ORF damit um?

 16.12.2025

Washington D.C.

Trump sorgt mit Angriffen auf ermordeten Rob Reiner für Empörung

Der jüdische Regisseur sei an einem »Trump-Verblendungssyndrom« gestorben, schreibt der Präsident. Dafür erntet er seltene Kritik aus den eigenen Reihen

 16.12.2025

Nachruf

Filmproduzent mit Werten

Respektvoll, geduldig, präzise: eine Würdigung des sechsfachen Oscar-Preisträgers Arthur Cohn

von Pierre Rothschild  15.12.2025

Meinung

Xavier Naidoos antisemitische Aussagen? Haken dran!

Der Mannheimer Sänger füllt wieder Konzertsäle. Seine Verschwörungserzählungen über Juden und holocaustrelativierenden Thesen scheinen kaum noch jemanden zu stören

von Ralf Fischer  15.12.2025

Los Angeles

Bestürzung über Tod von Rob Reiner und Ehefrau Michele

Der jüdische Regisseur und seine Frau wurden tot in ihrem Haus aufgefunden. Die Polizei behandelt den Fall als mögliches Tötungsdelikt

 15.12.2025

Justiz

Gericht: Melanie Müller zeigte mehrmals den Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was im Berufungsverfahren zur Debatte steht

von André Jahnke  14.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  14.12.2025