Geheimisse & Geständnisse

Plotkes

Clemens Schick findet, dass der Einsatz für die Demokratie bereits im Alltag anfängt: »Wenn wir uns im Kleinen gegen Verantwortung entscheiden, entscheiden wir uns auch gegen Menschlichkeit. Und das ist etwas, was nie wieder passieren darf«, sagte der 52-Jährige anlässlich der Premiere des Films Die Ermittlung über die Auschwitz-Prozesse auf dem Filmfest München. Schick spielt einen Staatsanwalt, der Beschäftigte des Konzentrationslagers, Beamte und andere anklagt, die sich immer wieder zu entlasten suchen mit Sätzen wie »Davon habe ich nichts mitbekommen« oder »Dafür war ich nicht zuständig«. Das habe er bei den Proben und den Dreharbeiten oft nur schwer aushalten können, erklärte Schick. »Durch solch verantwortungsloses Verhalten im Kleinen konnte diese kollektive Verantwortungslosigkeit überhaupt erst entstehen.«

Marion Brasch hat ein neues Buch geschrieben. Und zwar für junge Leserinnen und Leser. In Winterkind und Herr Jemineh wird die Geschichte des Mädchens Winterkind und ihres nörgelnden Freundes Herrn Jemineh erzählt, die sich auf allerhand Abenteuer begeben. Das Buch, das Anfang September erscheint, hatte bereits auf der Bühne im Theater Junge Generation in Dresden Premiere und eignet sich für alle ab vier Jahren.

Guy Nattiv und seine Regiekollegin Zar Amir Ebrahimi haben für den Film Tatami den Fritz-Gerlich-Preis erhalten. In dem Film gehe es darum, Rückgrat zu beweisen, die persönliche Freiheit zu erkämpfen, der Gewalt und der Lüge zu widerstehen, aber er handelt auch von den damit verbundenen Opfern.

Andy Nyman liebt den Film James Bond 007 – Leben und sterben lassen. Aber erst jetzt hat er Take-outs gesehen, die ihn sprachlos gemacht haben. Denn die Alligatoren-Szene wurde tatsächlich mit echten Tieren gedreht. Roger Moores Double ist also nicht über irgendwelche Gummialligatoren gesprungen, sondern musste wirklich ein großes Risiko eingehen. »Das hat mir den Atem verschlagen.« kat/dpa

Medien

»Besonders perfide«

Israels Botschafter wirft ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann Aktivismus vor. Die Hintergründe

 18.07.2025

London

Kneecap und Massive Attack wollen andere israelfeindliche Bands unterstützen

Einige der Initiatoren einer neuen Initiative verherrlichten den palästinensischen und libanesischen Terror auf der Bühne. Andere verglichen das Vorgehen Israels gegen die Hamas mit dem Holocaust

von Imanuel Marcus  18.07.2025

Darmstadt

Literaturpreise für Dan Diner und Ilma Rakusa

Diner habe die Geschichte des Judentums immer wieder als »Seismograph der Moderne« verstanden, begründete die Jury die Wahl

 18.07.2025

Nachruf

Nie erschöpfter, unerschöpflicher Herrscher des Theaters

Claus Peymann prägte das Theater im deutschen Sprachraum wie nur wenige andere. Nun ist er in Berlin gestorben. Erinnerungen an einen Giganten der Kulturszene

von Christian Rakow  18.07.2025

Kulturpolitik

Weimer sieht autoritäre Tendenzen im Kulturbetrieb

Attacken auf das weltberühmte Bauhaus und steigende Judenfeindlichkeit: Nach Einschätzung von Kulturstaatsminister Weimer steht der Kulturbetrieb zunehmend unter Druck

von Katrin Gänsler  18.07.2025

Tournee

Bob Dylan auf drei deutschen Bühnen

Das Publikum muss sich bei den Vorstellungen der lebenden Legende auf ein Handyverbot einstellen

 18.07.2025

Marbach

Israelische Soziologin Eva Illouz hält Schillerrede

Illouz widme sich dem Einfluss wirtschaftlichen Denkens und Handelns und greife damit Widersprüche kulturgeschichtlich auf, hieß es

 17.07.2025

Musik

1975: Das Jahr großer Alben jüdischer Musiker

Vor 50 Jahren erschienen zahlreiche tolle Schallplatten. Viele der Interpreten waren Juden. Um welche Aufnahmen geht es?

von Imanuel Marcus  17.07.2025

Interview

»Eine Heldin wider Willen«

Maya Lasker-Wallfisch über den 100. Geburtstag ihrer Mutter Anita Lasker-Wallfisch, die als Cellistin das KZ Auschwitz überlebte, eine schwierige Beziehung und die Zukunft der Erinnerung

von Ayala Goldmann  17.07.2025 Aktualisiert