Otto Freundlich

Pionier der abstrakten Kunst

Neben Gemälden und Skulpturen zeigt die Ausstellung auch Entwürfe von Fenstern und Teppichen. Foto: dpa

Unter dem Titel Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus sind im Museum Ludwig in Köln von Samstag an bis zum 14. Mai rund 80 Werke des von den Nationalsozialisten verfolgten Künstlers zu sehen, der als ein Pionier der abstrakten Kunst gilt, wie das Museum am Donnerstag mitteilte.

Neben Gemälden und Skulpturen werden auch Freundlich-Entwürfe von Fenstern und Teppichen präsentiert. Im Zentrum der Werkschau steht das Mosaik »Geburt des Menschen« aus dem Jahr 1919, eines der wenigen erhaltenen Frühwerke des Künstlers.

»entartete kunst« Freundlich, der als jüdischer Künstler in der NS-Zeit verfemt und schließlich in einem Vernichtungslager in Polen ermordet wurde, ist heute kaum noch bekannt. Viele seiner Arbeiten wurden vor und während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Zu seinen verschollenen Werken gehört auch die Skulptur »Großer Kopf« von 1912, deren Abbild die Nationalsozialisten 1938 auf die Titelseite des Ausstellungsführers »Entartete Kunst« setzten. Sie ist in der Kölner Ausstellung durch ein Foto in Originalgröße vertreten.

Zu dieser Skulptur präsentieren die Kölner Ausstellungsmacher neue wissenschaftliche Erkenntnisse: Auf den letzten Stationen der Propaganda-Schau wurde nicht mehr die Original-Skulptur, sondern eine plumpe Replik gezeigt, die noch stärker den Vorstellungen der Nazis von »entarteter Kunst« entsprach.

Der aus Pommern stammende Freundlich, der seit 1924 in Paris lebte, war mit führenden Künstlern seiner Zeit befreundet wie Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Georges Braque oder Amedeo Modigliani. Er setzte sich für den Kommunismus ein und beschäftigte sich mit Musiktheorie, Philosophie sowie mit Einsteins Relativitätstheorie. Der Künstler verfasste selbst kunsttheoretische Schriften, denen Einfluss auf die Fluxus-Bewegung der 60er-Jahre beigemessen wird. epd

www.museum-ludwig.de

Hollywood

Die »göttliche Miss M.«

Schauspielerin Bette Midler dreht mit 80 weiter auf

von Barbara Munker  28.11.2025

Literatur

»Wo es Worte gibt, ist Hoffnung«

Die israelische Schriftstellerin Ayelet Gundar-Goshen über arabische Handwerker, jüdische Mütter und ihr jüngstes Buch

von Ayala Goldmann  28.11.2025

Projektion

Rachsüchtig?

Aus welchen Quellen sich die Idee »jüdischer Vergeltung« speist. Eine literarische Analyse

von Sebastian Schirrmeister  28.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  28.11.2025

Aufgegabelt

Hawaij-Gewürzmischung

Rezepte und Leckeres

 28.11.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 28.11.2025 Aktualisiert

Fernsehen

»Scrubs«-Neuauflage hat ersten Teaser

Die Krankenhaus-Comedy kommt in den Vereinigten Staaten Ende Februar zurück. Nun gibt es einen ersten kleinen Vorgeschmack

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

Imanuels Interpreten (15)

Elvis Presley: Unser »King«

Fast ein halbes Jahrhundert nach Elvis’ Tod deutet viel darauf hin, dass er Jude war. Unabhängig von diesem Aspekt war er zugleich ein bewunderns- und bemitleidenswerter Künstler

von Imanuel Marcus  28.11.2025