Event

Neues Jahr, neuer Chef

Rosch Haschana, der jüdische Neujahrstag, steht im Zeichen der inneren Umkehr. Und so gelobte Peter Schäfer, der neue Direktor des Jüdischen Museums Berlin (JMB), beim Rosch-Haschana-Empfang seines Hauses am Mittwochabend Reue. »Eine Panne wie im vorigen Jahr« habe man diesmal vermieden.

Damals hatte das Museum seinen Neujahrsempfang ausgerechnet auf den Vorabend des Feiertags Simchat Tora gelegt, den gute Juden in der Synagoge verbringen, nicht im Museum. Die Jüdische Allgemeine hatte das glossiert; Schäfer zitierte ausführlich aus dem Text von Ayala Goldmann.

pläne »Rosch« heißt »Haupt«. Als neues »Haupt des Jüdischen Museums Berlin« skizzierte der Judaistikprofessor vor rund 100 Gästen aus Politik, Gesellschaft und Medien im Lichthof des JMB seine Pläne für das neue jüdische Jahr 5775. An vorderster Stelle steht dabei die Neukonzeption der Dauerausstellung des Hauses.

Schäfer verwies auch auf die nächsten Sonderschauen: Am 24. Oktober eröffnet unter dem schön doppeldeutigen Titel »Haut ab« eine Ausstellung über die Brit Mila. Im Mai 2015 folgt eine Schau zur Akeda, der Opferung Isaaks durch seinen Vater Abraham, ko-kuratiert von dem berühmten britischen Filmregisseur Peter Greenaway.

Zu Beginn eines jüdischen Feiertags wird traditionell der Segensspruch Schehechianu rezitiert. Diese Bracha sang Kantor Amnon Seelig. Schofar wurde nicht geblasen, dafür präsentierte der amerikanische Jazztrompeter Paul Brody ein Solo auf seinem Instrument. Kulinarisch komplettiert wurde der Abend mit Kreplach und Apfel-Honig-Kuchen nach einem Rezept von JMB-Programmdirektorin Cilly Kugelmann.

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  18.11.2025

Literatur

John Irvings »Königin Esther«: Mythos oder Mensch?

Eigentlich wollte er keine langen Romane mehr schreiben. Jetzt kehrt er zurück mit einem Werk über jüdische Identität und Antisemitismus

von Taylan Gökalp  18.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  17.11.2025

TV-Tipp

»Unser jüdischer James Bond«

Die Arte-Doku »Der Jahrhundert-Spion« erzählt die schillernde Lebensgeschichte des Ex-CIA-Agenten Peter Sichel, der seinerzeit den Ausbruch des Kalten Kriegs beschleunigte

von Manfred Riepe  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  17.11.2025

Jubiläum

Weltliteratur aus dem Exil: Vor 125 Jahren wurde Anna Seghers geboren

Ihre Romane über den Nationalsozialismus machten Anna Seghers weltberühmt. In ihrer westdeutschen Heimat galt die Schriftstellerin aus Mainz jedoch lange Zeit fast als Unperson, denn nach 1945 hatte sie sich bewusst für den Osten entschieden

von Karsten Packeiser  17.11.2025

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025