Dialog

»Neue Impulse für den gemeinsamen Weg«

Blick auf die thüringische Universitätstadt Jena Foto: imago images/Christoph Worsch

Zu einem gemeinsamen Studientag zum christlich-jüdischen Verhältnis laden die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Jena und die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt am 19. Januar ein.

Dabei sind unter dem Titel »Christen - Juden - Gesellschaft. Perspektiven für Gegenwart und Zukunft« Vorträge und Workshops um Praxisfelder wie Schule, Gottesdienst und Alltagsgestaltung vorgesehen, sagte ein Hochschulsprecher am Dienstag in Jena.

Überdies sei eine auch live im Internet übertragene Podiumsdiskussion unter anderem mit dem Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, und dem israelischen Historiker Moshe Zimmermann geplant.

MITEINANDER Dass Juden und Christen ein konstruktives Miteinander pflegten, gelte in Gesellschaft, Theologie und in den Religionsgemeinschaften heute als gesetzt. Es mehrten sich aber kritische Stimmen, die neue Akzente für den wechselseitigen Umgang und ebenso für das gemeinsame gesellschaftliche Engagement forderten, begründete der Sprecher das Anliegen des Studientages. Auch der Umgang mit zunehmendem Antisemitismus werde problematisiert.

»Es geht uns um eine Bestandsaufnahme, aber zugleich um die Frage, welche Zukunftsimpulse Judentum und Christentum in der Gesellschaft setzen können«, erklärte der Pro- und Studiendekan der Theologischen Fakultät Jena, Hannes Bezzel, über den Studientag.

Deshalb solle der Austauch nicht nur »klassische« Themen des jüdisch-christlichen Dialogs berühren: »Es braucht neue Impulse für den gemeinsamen Weg, nach ihnen wollen wir suchen«, erklärte der Alttestamentler. epd

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