Debatte

Nach »Nazi«-Vorwurf: Alice Schwarzer stellt Jan Böhmermann öffentlich bloß

Jan Böhmermann (ZDF Magazin Royal) Foto: picture alliance/dpa

Die Publizistin Alice Schwarzer (80) hat eine Spitze gegen den ZDF-Moderator Jan Böhmermann (42) ausgeteilt - als Reaktion auf dessen Kritik an ihr. Schwarzers feministisches Magazin »Emma« bedachte Böhmermann mit dem Negativ-Preis »Sexist Man Alive 2023«.

Zur Begründung nennt das Magazin in einem nun veröffentlichten Text unter anderem die Berichterstattung von Böhmermanns »ZDF Magazin Royale« über Transpersonen und Angriffe auf Schwarzer und »Emma« in diesem Zusammenhang.

Das US-Magazin »People« kürt jedes Jahr den »sexiest man alive«, den Mann mit dem größten Sex-Appeal. In Anspielung darauf bestimmt »Emma« den sexistischsten Mann des Jahres (sexist ohne zweites E).

Böhmermann hatte im vergangenen Dezember im »ZDF Magazin Royale« eine frühere Äußerung Schwarzers (»Inzwischen gibt es eine riesige Welle, sozusagen eine Trans-Mode.«) aufgespießt. Danach hatte Böhmermann unter anderem gesagt: »Die «Emma» hetzt inzwischen regelmäßig gegen Transmenschen.«

Der ZDF-Moderator zitierte später in der Show einen Artikel der AfD-Politikerin Beatrix von Storch, der auch kritisch das Thema Geschlechtsanpassung streifte und sich auf einen »Emma«-Artikel berief. »Ach, guck mal an: Nazis lesen. Und Nazis lesen «Emma»«, so der Moderator. Die »Emma«-Redaktion kritisiert in der Begründung zum Negativpreis, Schwarzer werde in die »Nazi-Ecke« gerückt. Auf dpa-Anfrage reagierte Böhmermann zunächst nicht auf die Vorwürfe.

Vor Böhmermann ging der Negativ-Preis »Sexist Man Alive« unter anderem an Sascha Lobo, Papst Franziskus und den Rapper Kollegah.

Nürnberg

»Tribunal 45«: Ein interaktives Spiel über die Nürnberger Prozesse

Darf man die Nürnberger Prozesse als Computerspiel aufarbeiten? Dieses Spiel lässt User in die Rolle der französischen Juristin Aline Chalufour schlüpfen und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Genetik

Liegt es in der Familie?

Eierstockkrebs ist schwer zu erkennen. Warum ein Blick auf den Stammbaum nützen kann

von Nicole Dreyfus  23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Stefan Wimmer  23.11.2025

Aufgegabelt

Linsenpfannkuchen von König David

Rezept der Woche

von Jalil Dabit, Oz Ben David  22.11.2025

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025