Jüdisches Museum Berlin

Mit Humor und Besonnenheit

Léontine Meijer-van Mensch Foto: Yves Sucksdorff / JMB

Die Niederländerin Léontine Meijer-van Mensch hat am Mittwoch Cilly Kugelmann als langjährige Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin (JMB) abgelöst. »Durch ihre international gewonnenen Erfahrungen und eine hohe Identifikation mit den Zielen des Hauses« passe die 43-jährige Niederländerin ideal zum JMB, ist Direktor Peter Schäfer überzeugt.

Meijer-van Mensch bringe eine Fülle von innovativen Ideen zur Sammlungsentwicklung, Ausstellungskonzeption und Vermittlung in eine breitere Öffentlichkeit mit, betonte Schäfer nach der Bekanntgabe des Generationenwechsels im vergangenen Herbst. Als langjährige stellvertretende Direktorin des Museums für Europäische Kulturen, die bereits für das Jüdische Museum Berlin tätig war, sei sie die ideale Besetzung als Programmdirektorin.

aufgaben Zu ihrer Berufung an das 2001 eröffnete Haus, das das größte Jüdische Museum Europas ist, sagt Meijer-van Mensch: »Es ist ein uraltes jüdisches Gebot, die Welt ein bisschen besser zu machen, und ich halte gerade jetzt in Deutschland die Aufgaben eines Jüdischen Museums für wichtiger denn je.«

Als neue Programmdirektorin möchte sie die gesellschaftliche Rolle des Museums stärken und sich noch intensiver als bislang mit Themen der Gegenwart befassen. »Ich werde die Aufgabe mit Besonnenheit, aber auch mit einer gesunden Portion Humor wahrnehmen«, kündigte sie an.

Meijer-van Mensch studierte Geschichte und Jüdische Studien in Amsterdam, Jerusalem und Berlin. Vor ihrer Arbeit am JMB war sie stellvertretende Direktorin des Museums Europäischer Kulturen sowie an der Amsterdamer Hochschule der Künste als Dozentin für museologische Theorie und Berufsethik tätig und hat für verschiedene Museen, darunter das Jüdische Historische Museum in Amsterdam, gearbeitet.

Konzeption Cilly Kugelmann war seit September 2002 Programmdirektorin des Jüdischen Museums und stellvertretende Direktorin. Ab Februar 2017 wird sie das Haus bei der Konzeption und Gestaltung der neuen Dauerausstellung weiterhin beraten.

Das Jüdische Museum Berlin gehört seit seiner Eröffnung 2001 zu den herausragenden Institutionen in der europäischen Museumslandschaft. Das vom Architekten Daniel Libeskind erbaute Museum ist längst zu einem Wahrzeichen Berlins geworden. Mit seinen Ausstellungen und seiner Sammlung, der pädagogischen Arbeit und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm ist das Haus ein lebendiges Zentrum für deutsch-jüdische Geschichte und Kultur. ja

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Magdeburg

Telemann-Preis 2026 für Kölner Dirigenten Willens

Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt den eindrucksvollen Umgang des jüdischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns

 19.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Kino

Unter erschwerten Bedingungen

Das »Seret«-Festival zeigt aktuelle israelische Filmkunst in Deutschland – zum ersten Mal nur in Berlin

von Chris Schinke  19.11.2025

Bonn

Bonner Museum gibt Gemälde an Erben jüdischer Besitzer zurück

Das Bild »Bäuerliches Frühstück« aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird restituiert

 19.11.2025

Perspektive

Humor hilft

Über alles lachen – obwohl die Realität kein Witz ist? Unsere Autorin, die israelische Psychoanalytikerin Efrat Havron, meint: In einem Land wie Israel ist Ironie sogar überlebenswichtig

von Efrat Havron  19.11.2025

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025