Die Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, Mirjam Wenzel, übernimmt im kommenden Wintersemester die Bauhaus-Gastprofessur der Universität Weimar.
In Vorträgen und Workshops wolle Wenzel vor dem Hintergrund der »aktuellen jüdischen Lebensrealität in Europa« darüber sprechen, wie man in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft zusammenleben könne, teilte die Stadt Frankfurt am Donnerstag mit.
Europa Wenzel wird mit den Worten zitiert: »Jüdisches Leben in Europa ist vielfältig und bedroht.« Es basiere auf einer jahrhundertelangen Geschichte des Ringens um Gleichberechtigung und soziale Teilhabe sowie der Erfahrung von Diskriminierung und Gewalt. Beide Themenbereiche seien unvermindert aktuell.
Die Literaturwissenschaftlerin leitete ab 2007 die Medienabteilung am Jüdischen Museum Berlin, bis sie 2016 Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt wurde. 2019 wurde sie zur Honorarprofessorin an der Goethe-Universität Frankfurt ernannt, wo sie am Seminar für Judaistik lehrt. Wenzel ist Autorin und Mitherausgeberin mehrerer Bücher zur jüdischen Kulturgeschichte und zum Holocaust.
Die Bauhaus-Gastprofessur wird laut Universität einmal im Jahr an herausragende Persönlichkeiten vergeben. Sie soll dazu dienen, Ideen des Bauhauses – der 1919 in Weimar gegründeten Schule für Kunst-Design und Architektur – »kritisch zu erneuern«. Zum dritten Mal vergibt die Uni Weimar nun die Gastprofessur. kna