Das Jüdische Museum Berlin bekommt künftig mehr Geld aus dem Kulturetat des Bundes. 2025 würden für das Museum gut 24,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, rund 550.000 Euro mehr als bisher, teilte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien am Montag mit. Die Stiftung Jüdisches Museum Berlin gehört den Angaben zufolge zu den institutionell geförderten Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland und bekam bisher rund 24 Millionen Euro aus dem Kultur- und Medienetat.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) betonte, sichtbares jüdisches Leben gehöre zur Mitte der Gesellschaft. Dass die Bundesregierung das Museum trotz knapper Kassen stärke, sei ein klares Zeichen für diese Überzeugung. Das Haus sei ein Ort der Geschichte und der Erinnerung und damit zugleich »eine Stimme gegen das Vergessen, ein Raum gelebter Vielfalt und ein Bollwerk gegen Antisemitismus«. In Zeiten, in denen jüdisches Leben in Deutschland erneut unter Druck stehe, würden erkennbare Orte benötigt, die Verantwortung zeigen.
2024 haben mehr als 650.000 Menschen das Museum besucht
Auftrag der Stiftung ist den Angaben zufolge, jüdisches Leben in Deutschland zu erforschen, zu vermitteln und einen Ort der Begegnung zu schaffen. 2024 hätten mehr als 650.000 Menschen das Museum besucht.
Das Jüdische Museum Berlin wurde am 9. September 2001 eröffnet. Gründungsdirektor war der aus Oranienburg stammende US-amerikanische Ökonom und Politiker Michael W. Blumenthal, der das Amt bis 2014 innehatte. Durch die Flucht nach Shanghai entkam Blumenthal 1939 der NS-Verfolgung, von 1977 bis 1979 war er US-Finanzminister. Seit 2020 wird das Museum von Hetty Berg geleitet. epd