Köln

Mehr als Klezmer: Festival für jüdische Musik beginnt

Das Festival beginnt am Donnerstag in Köln. Foto: picture alliance / imageBROKER

Ein Festival für jüdische Musik startet an diesem Donnerstag in Köln. Bis 25. August stehen bei »Shalom-Musik.Koeln« an verschiedenen Orten in der Stadt und erstmals auch im benachbarten Rhein-Erft-Kreis Konzerte, Gespräche, wissenschaftliche Veranstaltungen und eine öffentliche Schabbat-Feier auf dem Programm. Das Motto des Festivals lautet »Together Now«. Nach Veranstalterangaben sind 80 große und kleine Konzerte an 30 Stätten geplant.

Darunter ist auch ein »Langer Tag mit jüdischer Musik« mit 40 Kurzkonzerten am 18. August - bei freiem Eintritt. Geboten wird mittelalterliche bis neue elektronische Musik, Orgelmusik, Gesang der Synagoge und Klezmer. Unter den Spielstätten ist auch der Kölner Dom. Zu den Mitwirkenden gehören unter anderen der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben, Felix Klein, mit seinem Trio Accento, der Gitarrist Lucian Plessner und das Synagogal Ensemble Berlin.

Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: »Das Motto ›Together Now‹ steht für Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, die mit Fassungslosigkeit auf den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland blickt.« Foto: picture alliance / Panama Pictures
»Iranisch-israelischer Musik-Dialog«

Das Eröffnungskonzert am Donnerstag ist der aus einer jüdischen Kölner Familie stammenden Komponistin Maria Herz gewidmet. »Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die sich Ende des 19. Jahrhunderts als Komponistinnen profilieren konnten«, so die Veranstalter. Mit dabei ist die Band Sistanagila mit israelischen und iranischen Musikern, die am 17. August mit der Klarinettistin Shirley Brill auf der Bühne für einen »einzigartigen iranisch-israelischen Musik-Dialog« stehen.

Das Kölner Forum für Kultur im Dialog initiiert zum dritten Mal das Festival. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, betonte im Vorfeld: »Das Motto ›Together Now‹ steht für Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, die mit Fassungslosigkeit auf den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland blickt.« Felix Klein erklärte: »Je selbstverständlicher jüdisches Leben als Teil unserer Kultur wahrgenommen wird, desto weniger Gefahr läuft es, angegriffen zu werden«. kna

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Antisemitismus

Schlechtes Zeugnis für deutsche Schulen

Rapper Ben Salomo schreibt über seine Erfahrungen mit judenfeindlichen Einstellungen im Bildungsbereich

von Eva M. Grünewald  04.12.2025

Literatur

Königin Esther beim Mossad

John Irvings neuer Roman dreht sich um eine Jüdin mit komplexer Geschichte

von Alexander Kluy  04.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter, Imanuel Marcus  04.12.2025

Show-Legende

Mr. Bojangles: Sammy Davis Jr. wäre 100 Jahre alt geworden

Er sang, tanzte, gab den Spaßmacher. Sammy Davis Jr. strebte nach Erfolg und bot dem Rassismus in den USA die Stirn. Der Mann aus Harlem gilt als eines der größten Showtalente

von Alexander Lang  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Philosophie

Drang zur Tiefe

Auch 50 Jahre nach ihrem Tod entzieht sich das Denken Hannah Arendts einer klaren Einordnung

von Marcel Matthies  04.12.2025

Kulturbetrieb

»Wie lange will das politische Deutschland noch zusehen?«

Der Bundestagskulturausschuss hörte Experten zum Thema Antisemitismus an. Uneins war man sich vor allem bei der Frage, wie weit die Kunstfreiheit geht

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025