Gemeindetag

Liebe auf den ersten Blick

Treten heute früh beim Jazz-Brunch des Gemeindetags auf: Masha Ray Foto: PR

Gemeindetag

Liebe auf den ersten Blick

Mit ihrem innovativen Retro-Sound begeistert Masha Ray keinesfalls nur Nostalgiker. Ein Porträt

von Ralf Balke  22.12.2019 07:29 Uhr

Zurück in die Zukunft – auf diese Formel ließe sich wohl am Besten der musikalische Stil des Duos Masha Ray auf den Punkt bringen, der irgendwo zwischen Balkan Beats, Dancehall sowie Electro Swing und Klezmer zu Hause ist.

Doch es ist nicht einfach nur eine Art Retro-Sound mit einer Prise Ethno-Touch, den die Mittzwanzigerin gemeinsam mit ihrem Partner Roman Andor kultiviert. Das merkt man spätestens dann, wenn bei Songs wie ihrer ersten Single »Sweetheart (Hasta La Vista)« aus dem Jahr 2018 die fetten Beats einsetzen, die einen ungewöhnlichen Gegenpol zu Mashas sirenenhafter Stimme bilden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Sie selbst bringt jüdische und osteuropäische Musiktraditionen in die gemeinsame Musik mit ein, Roman seinen Trompetensound und das Know how über elektronische Musik – das war die Geburtsstunde dessen, was sie Vintage Dance Sounds nennen.

Masha bringt jüdische und osteuropäische Musiktraditionen in die gemeinsame Musik mit ein.

UKRAINE Masha selbst kam im Alter von vier Jahren als jüdischer Kontingentflüchtling mit ihrer Familie aus der Ex-Sowjetunion nach Deutschland. »Wie ein vorbildliches ukrainisches Mädchen habe ich dann erst einmal Klavierunterricht genommen«, erzählt sie in dem von ihr und Roman, der übrigens jugoslawische und tschechische Wurzeln hat, produzierten YouTube-Steckbrief. »Das hat mir nur mäßig Spaß gemacht.«

Auch das Verhältnis von Partner Roman zur Musik war nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick. »Ich habe Blockflöte gespielt«, was wohl eher als nervige Pflichtübung verstanden wurde. Trotzdem ließ er sich davon nicht abschrecken und machte weiter.

Via Gesangsunterricht sollte es auch bei Masha schließlich doch noch mit der Musik klappen. Erste Stationen waren russische und jüdische Volkslieder, die ihr eine gleichfalls aus der Ex-Sowjetunion stammende Gesangslehrerin beibrachte. »Etwas anderes kannte ich eigentlich gar nicht.« Darauf folgten Musicals, vor allem Broadway-Produktionen.

Erste Stationen waren russische und jüdische Volkslieder, die ihr eine aus der Sowjetunion stammende Gesangslehrerin beibrachte.

»Plötzlich aber landete ich in der Welt der Popmusik.« Rasch merkte sie, dass es ihr noch mehr Spaß bereiten sollte, eigene Songs zu schreiben und vor einem Publikum zu performen, als einfach nur die Stücke anderer Künstler nachzusingen. »Die Lieder der Musikgeschichte zu covern, das macht ja jeder irgendwie«, erklärt gleichfalls Roman.

Beide landeten schließlich an der Popakademie in Mannheim, wo sie sich nicht nur über den Weg liefen, sondern auch zueinanderfanden. »Und zwar wie zwei Puzzle-Teile.« Wie das musikalisch aussieht und anhört, davon kann man sich nun auf dem Gemeindetag selbst ein Bild machen. Die beiden Musiker begleiten heute früh noch bis 9.45 Uhr den Jazzbrunch im Raum Potsdam. Gleich zwei gute Gründe, um nach der rauschenden Gemeindetagsparty gestern Nacht heute früh aufzustehen!

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  15.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025