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Le dor va dor

Bis Pessach ist es noch über zehn Wochen hin. Wenn das Jüdische Mueum Wien dennoch jetzt bereits eine Haggada in einer Ausstellung präsentiert, ist der Anlass nicht das Fest des Auszugs aus Ägypten. Gefeiert wird mit der Schau der 85. Geburtstag des Illustrators dieser Haggada, Arik Brauer.

Der am 4. Januar 1929 in Wien geborene Sohn eines aus Litauen zugewanderten Schuhmachers prägt als Maler, Sänger und Schauspieler das österreichische Kulturleben seit mehr als 50 Jahren, ob mit Bühnenbildern für die Staatsoper, populären Chansons in Wiener Dialekt, mit denen er zweimal eine Goldene Schallplatte gewann, oder als einer der Väter der Wiener Schule des Fantastischen Realismus in der Malerei.

originalzeichnungen Im Werk Arik Brauers, der als Kind die Schoa versteckt überlebt, während sein Vater im KZ ermordet wurde, spielt sein Judentum von jeher eine zentrale Rolle. Dafür stehen unter anderen der Bilderzyklus Die Verfolgung des jüdischen Volks und eine 1979 bei Piper erschienene, leider seit Langem vergriffene Pessach-Haggada.

Jetzt hat Brauer eine neue Haggada bebildert, deren Texte vom Wiener Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, dem israelischen Autor Joshua Sobol und dem Unternehmer Erwin Javor, auf dessen Initiative das Projekt zurückgeht, kommentiert werden. Arik Brauers 25 Originalzeichnungen sind unter dem Titel Le dor va dor. Von Generation zu Generation bis zum 25. Mai im Jüdischen Museum Wien ausgestellt. Zeitgleich mit der Ausstellung ist die neue Haggada in Hebräisch/Deutsch und Hebräisch/Englisch im Wiener Amalthea Verlag als Buch erschienen. (Die Brauer Haggada, Wien 2014, 128 S., 49,95 €, als Katalog zur Ausstellung 29,90 €). ja

»Le dor va dor. Von Generation zu Generation – Die neue Haggada von Arik Brauer«. Jüdisches Museum Wien, bis 25. Mai

www.jmw.at

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