Musik

Kristallklarer Ton

Alexis Weissenberg (1929 – 2012) Foto: cc

Seinen ersten Auftritt als Pianist hatte er 1939 in Sofia. Da war Alexis Weissenberg gerade zehn Jahre alt. Auf dem Programm standen Werke von Bach, Schumann sowie eine von dem Jungen selbst komponierte Etüde in E-Dur. Zwei Jahre später rückte die deutsche Wehrmacht in Bulgarien ein. Alexis und sein Mutter kamen in ein Lager, von dem aus sie Richtung Polen in die Gaskammern transportiert werden sollten. Alexis Weissenbergs musikalisches Talent rettete sein Leben. Ein musikbegeisterter Wachsoldat verhalf ihm und seiner Mutter zur Flucht.

KArriere Über die Türkei gelangten sie nach Jerusalem. Dort konnte der junge Alexis seine Ausbildung an der Musikakademie fortsetzen und gab Konzerte im In- und Ausland, unter anderem mit Leonard Bernstein. Der Beginn einer Karriere, die Weissenberg in den 50er- und 60er- Jahren zu einem der Stars der internationalen Klassikszene werden ließ.

Er spielte mit Lorin Mazel, Herbert von Karajan und Carlo Maria Guilini. Kritiker rühmten seine perfekte Technik und den einzigartig kristallklaren Ton. Wladimir Horowitz erklärte: »Wenn mir je einer folgen kann, dann ist es Alexis Weissenberg.« Eine Krankheit zwang ihn später, sich vom Konzertbetrieb zurückzuziehen. Am Sonntag, den 8. Januar ist Alexis Weissenberg 83-jährig im schweizerischen Lugano gestorben. ja

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Magdeburg

Telemann-Preis 2026 für Kölner Dirigenten Willens

Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt den eindrucksvollen Umgang des jüdischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns

 19.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Kino

Unter erschwerten Bedingungen

Das »Seret«-Festival zeigt aktuelle israelische Filmkunst in Deutschland – zum ersten Mal nur in Berlin

von Chris Schinke  19.11.2025

Bonn

Bonner Museum gibt Gemälde an Erben jüdischer Besitzer zurück

Das Bild »Bäuerliches Frühstück« aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird restituiert

 19.11.2025

Perspektive

Humor hilft

Über alles lachen – obwohl die Realität kein Witz ist? Unsere Autorin, die israelische Psychoanalytikerin Efrat Havron, meint: In einem Land wie Israel ist Ironie sogar überlebenswichtig

von Efrat Havron  19.11.2025

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025