Mecklenburg-Vorpommern

Israelisches Orchester sagt Gastspiel in Neubrandenburg ab

Foto: picture alliance/dpa

Die Zuspitzung im Nahost-Konflikt hat auch Auswirkungen auf das Programm der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Wie die Festspielleitung mitteilte, fällt das für Sonntag geplante Sonderkonzert des israelischen Galilee Chamber Orchestra in der Konzertkirche von Neubrandenburg aus. Wegen der aktuellen internationalen Lage habe das Orchester seine Gastspiele in Europa abgesagt.

Neben Neubrandenburg sollten Konzerte mit dem Geiger Nikolaj Szeps-Znaider als Solisten auch in Berlin und Amsterdam stattfinden. Er war 1998 Solistenpreisträger im Nachwuchswettbewerb der Festspiele »Junge Elite«.

»Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern bedauern die Absage sehr, viel stärker aber ist das Mitgefühl des Teams mit den Künstlern und Künstlerinnen und ihren Familien, die unter der Drohung eines Luftangriffs leben und nicht wissen, wie es weitergeht«, heißt es in der Mitteilung.

Jüdisch und arabisch

Das Orchester, in dem junge Musiker aus Israel sowohl arabischer als auch jüdischer Herkunft zusammen musizieren, war 2012 in Nazareth gegründet worden, der Partnerstadt von Neubrandenburg. Mit dem Konzert sollte nach Angaben der Initiatoren ein Zeichen gesetzt und die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Gaza-Krieges genährt werden.

Angesichts des vom Iran und seinen Verbündeten angedrohten Angriffs gegen Israel hat sich die Lage im Nahen Osten massiv verschärft. Israel drohte seinen Feinden verheerende Konsequenzen an.

Wie die Festspiele weiter mitteilten, werden aufgrund der Absage alle Tickets für das Konzert storniert und die Kosten erstattet. Es bestehe auch die Möglichkeit, den Betrag zu spenden. Der Erlös des Sonderkonzerts sollte an die Stiftung Polyphony Education gehen, die Träger des Orchesters ist und sich als Brückenbauer zwischen jüdischen und arabischen Gemeinden in Israel mit den Mitteln der Musik versteht. dpa

München

Fritz-Neuland-Gedächtnispreis gegen Antisemitismus erstmals verliehen

Als Anwalt stand Fritz Neuland in der NS-Zeit anderen Juden bei. In München wird ein nach ihm benannter Preis erstmals verliehen: an Polizisten und Juristen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen

von Barbara Just  30.06.2025

Forschung

Digitales Archiv zu jüdischen Autoren in der NS-Zeit

Das Portal umfasst den Angaben zufolge derzeit rund eine Million gespeicherte Informationen

 30.06.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  30.06.2025

Berlin

Mehr Bundesmittel für Jüdisches Museum

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer betonte, sichtbares jüdisches Leben gehöre zur Mitte der Gesellschaft

 30.06.2025

Großbritannien

Nach Anti-Israel-Eklat bei Glastonbury: BBC gibt Fehler zu

Ein Musiker wünscht während einer BBC-Übertragung dem israelischen Militär von der Festival-Bühne aus den Tod. Die Sendung läuft weiter. Erst auf wachsenden Druck hin entschuldigt sich die BBC

 30.06.2025

Glastonbury-Festival

Anti-Israel-Parolen: Britischer Premier fordert Erklärung

Ein Musiker beim Glastonbury-Festival in England fordert die Menge dazu auf, Israels Militär den Tod zu wünschen. Der Vorfall zieht weite Kreise

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Glastonbury

Polizei prüft Videos der Festival-Auftritte auf strafrechtliche Relevanz

Festival-Organisatoren: Parolen von Bob Vylan hätten eine Grenze überschritten

 29.06.2025

Literatur

Österreicherin Natascha Gangl gewinnt Bachmann-Preis 2025

Ihr poetischer Text »DA STA« begibt sich auf die Suche nach den versteckten Spuren eines NS-Verbrechens

 29.06.2025