Berlin

Iris Berben vermisst einen Aufschrei gegen Antisemitismus

Foto: picture alliance/dpa

Angesichts der jüngsten Zunahme von antisemitischen Vorfällen in Deutschland findet Schauspielerin Iris Berben es »unfassbar«, dass der Aufschrei im Land nicht sehr viel größer ist.

Berben spielt in der neuen Disney+-Serie »Deutsches Haus« (Start: 15. November) eine Holocaust-Überlebende, die in den 1960er Jahren in einem Prozess gegen NS-Täter aussagt. »Deutsches Haus« thematisiert die westdeutsche Aufarbeitung des Massenmordes an den Juden.

»Wir sind auf eine ganz schmerzhafte Weise überrascht worden, wie aktuell diese Serie jetzt ist«, sagte die 73-Jährige in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. »Das Schweigen, das in unserem Land besonders laut ist, besonders spürbar ist, kann uns alle eigentlich nur motivieren zu sagen: Es kann nicht genug geben, dass wir reden, dass wir laut werden.«

Abseits aller Diskussionen, die politisch gerade geführt würden: »Es geht um die Menschlichkeit, es geht um unsere Menschlichkeit, unsere Empathie. Und wenn wir darüber nachdenken, dass heute Menschen in unserem Land Angst haben müssen, dass sie durch Davidsterne und Hakenkreuze in ihrem engsten Umfeld quasi zur Schau gestellt werden. Ich finde es so unfassbar, dass dieser Aufschrei in diesem Land nicht sehr viel größer ist.« dpa

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  24.11.2025

Nachruf

Das unvergessliche Gesicht des Udo Kier

Er ritt im Weltall auf einem T-Rex, spielte für Warhol Dracula und prägte mit einem einzigen Blick ganze Filme. Udo Kier, Meister der Nebenrolle und Arthouse-Legende, ist tot. In seinem letzten Film, dem Thriller »The Secret Agent«, verkörpert er einen deutschen Juden

von Christina Tscharnke, Lisa Forster  24.11.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Nürnberg

»Tribunal 45«: Ein interaktives Spiel über die Nürnberger Prozesse

Darf man die Nürnberger Prozesse als Computerspiel aufarbeiten? Dieses Spiel lässt User in die Rolle der französischen Juristin Aline Chalufour schlüpfen und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Genetik

Liegt es in der Familie?

Eierstockkrebs ist schwer zu erkennen. Warum ein Blick auf den Stammbaum nützen kann

von Nicole Dreyfus  23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

Aufgegabelt

Linsenpfannkuchen von König David

Rezept der Woche

von Jalil Dabit, Oz Ben David  22.11.2025