Berlin

Internationale Tage Jüdischer Musik eröffnet

Opher Schneider am Kontrabass (l.) und Tom Lev am Saxofon (r.) Foto: Rolf Walter/xpress.berlin

Am vergangenen Montag wurden in der Berliner Synagoge Pestalozzistraße die 5. Internationalen Tage Jüdischer Musik mit einem Konzert des israelischen Nigun Quartetts eröffnet. Das Festvial findet bis zum 27. November in Berlin, Postdam, Görlitz, Würzburg, Stavenhagen sowie auf der Insel Usedom statt und soll deutlich machen, wie vielfältig jüdische Musik und jüdisches Leben in Deutschland sein können.

Programm Nachdem am vergangenen Dienstag auf Usedom das Kino-Extra »Song of Names« und eine Gesprächsrunde mit Norman Lebrecht, Autor des gleichnamigen Romans, stattfand, werden am heutigen Mittwoch in der Görlitzer Synagoge »die schönsten jiddischen Lieder aus dem Shtetl und aus der Großstadt« unter dem Titel »LeChaim – Auf das Leben!« zu hören sein. Vortragen werden sie der Musiker und Komponist Roman Grinberg sowie Sasha Danilov (Klarinette), Peter Strutzenberger (Kontrabass) und Wolfgang Dorer (Perkussion).

Noch mehr »jiddische Juwelen« werden am Tag darauf, am Donnerstag, den 24. November, im Jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrum »Shalom Europa« in Würzburg präsentiert.

Das Festival richtet sich an Jung und Alt. So gab die israelische Violinistin Venu Sarai gemeinsam mit der ukrainischen Cellistin Emilia-Viktoria Lomakova mehrere Workshops an Schulen, um Schülern die Vielfalt jüdischer Musik nahezubringen. Daraus ergeben sich drei Schülerkonzerte. Eines davon findet am Freitag, dem 25. November unter dem Titel »Jüdisches Leben in musikalischen Bildern« im Albert-Einstein-Gymnasium Potsdam statt.

»In Zeiten der Unsicherheit bietet Musik eine verlässliche Konstanz, einen Trost und, ja, auch das ist wichtig, eine Ablenkung von den Sorgen des Alltags.«

Zentralratspräsident Josef Schuster

Enden werden die Festtage am Sonntag, dem 27. November, in der Berliner Archenhold-Sternwarte Berlin. Das dort geplante Abschlusskonzert, mit Gesang des Schauspielers und Autors Ilja Richter, lädt ab 19:30 Uhr zu einer »musikalisch-literarischen Reise in das deutsch-jüdische Jerusalem« ein.

Gefördert werden die Internationalen Tage Jüdischer Musik von Felix Klein, der seit 2018 Bundesbeauftragter für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus ist. In seinem Grußwort hielt er fest, dass das Festival, insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, eine herausragende Bedeutung habe. »Die russische Armee tötet und vertreibt nicht nur Ukrainerinnen und Ukrainer, sie vernichtet auch jüdisches Leben«, so Klein.

Zentralratspräsident Josef Schuster, der die Internationalen Tage Jüdischer Musik als Schirmherr unterstützt, betonte in seinem Grußwort: »In Zeiten der Unsicherheit bietet Musik eine verlässliche Konstanz, einen Trost und, ja, auch das ist wichtig, eine Ablenkung von den Sorgen des Alltags.«

Karten und weitere Informationen finden Sie unter www.itjm.de

Lesen Sie mehr zum Thema in der am 24. November erscheinenden Printausgabe.

Interview

»Die Zeit der Exzesse ist vorbei«

In ihrem neuen Buch »Glamour« setzt sich die Berliner Autorin Ute Cohen mit Schönheit und Eleganz auseinander. Dabei spielt auch Magie eine Rolle - und der Mut, sich selbst in einer »Zwischenwelt« inszenieren zu wollen

von Stefan Meetschen  17.12.2025 Aktualisiert

Potsdam

Kontroverse um Anne-Frank-Bild mit Kufiya

Ein Porträt von Anne Frank mit Palästinensertuch in einem Potsdamer Museum entfacht Streit. Während Kritiker darin antisemitische Tendenzen sehen, verteidigt das Museum das Bild. Die Hintergründe

von Monika Wendel  17.12.2025

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  17.12.2025

Nachruf

Albtraum in der Traumfabrik

Eine Familientragödie hat den Hollywood-Riesen und seine Frau aus dem Leben gerissen. An Rob Reiners Filmen voller Menschenliebe wie »Harry und Sally« ist eine ganze Generation mitgewachsen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Theater

Die Krise des Schlemihl

»Sabotage« von Yael Ronen ist ein witziger Abend über einen Juden, der sich ständig für den Gaza-Krieg rechtfertigen muss

von Stephen Tree  17.12.2025

Forum

Leserbriefe

Kommentare und Meinungen zu aktuellen Themen der Jüdischen Allgemeinen

 17.12.2025

Zahl der Woche

30 Minuten

Fun Facts und Wissenswertes

 17.12.2025

Musik

Großes Konzert: Xavier Naidoo startete Tournee

Die Synagogen-Gemeinde Köln kritisiert: »Gerade in einer Zeit zunehmender antisemitischer Vorfälle ist es problematisch, Herrn Naidoo eine Bühne zu bieten«

 17.12.2025

"Imanuels Interpreten" (16)

Ethel Lindsey: Queer und funky

Die Französin mit israelischen Wurzeln bringt mit ihrem Debütalbum die 70er-Jahre zurück

von Imanuel Marcus  18.12.2025 Aktualisiert