USA

»Ich liebe Hitler«: Kanye West verbreitet erneut Judenhass

Kanye West nennt sich jetzt Ye. Foto: picture alliance / Sipa USA

Der amerikanische Musiker und Produzent Ye, der zuvor als Kanye West bekannt war, hat erneut antisemitische Posts auf X (früher Twitter) veröffentlicht.

Darin schrieb er, Hitler sei so »fresh« gewesen und Juden seien nicht vertrauenswürdig. »Ich werde mich für meine jüdischen Kommentare nie entschuldigen«, erklärte Ye. Als Afro-Amerikaner gehört der Antisemit selbst einer Minderheit an, die in den Vereinigten Staaten regelmäßig diskriminiert wird.

Vor zwei Jahren hatte er noch unter seinem alten Namen Kanye West begonnen, Judenhass zu verbreiten. Die Folge: Sein Twitter-Konto wurde gesperrt, bis Musk ihn nach seiner Übernahme der Plattform wieder schreiben ließ. Zudem verlor er lukrative Werbe-Deals mit Adidas und anderen Unternehmen.

AJC verurteilt Aussagen

»Ich liebe Hitler. Was meint Ihr dazu?« lautete einer der jüngsten Posts von Ye. »Ich bin ein Nazi«, schrieb er. »Ich werde Aussagen über Hitler normalisieren.« Auch veröffentlichte er eine Aussage, die offenbar an seine früheren Werbepartner gerichtet war: »Ich liebe es, wenn jüdische Menschen zu mir kommen und sagen, dass sie nicht mehr mit mir arbeiten können. Dies sind meine Lieblings-Momente.«

Lesen Sie auch

Ye wurde von der NGO »StopAntisemitism« zum »Antisemiten des Jahres« gekürt. Aufgrund der verlorenen Werbeverträge büßte er offenbar seinen Milliardärsstatus ein.

Das American Jewish Committee (AJC) veröffentlichte am Freitag eine Erklärung, in der es Wests Äußerungen verurteilte. Andere Vertreter der Unterhaltungsindustrie müssten sich von seinem »unverhohlenen Hass« zu distanzieren, so die Organisation.

Rauswurf oder Löschung

»In einer Zeit, in der der Antisemitismus weltweit erschreckende Ausmaße annimmt, gefährdet Ye aktiv die Juden«, schrieb das AJC.

Am Montagnachmittag europäischer Zeit war der X-Account von Ye nicht mehr zu finden. Entweder untersagte ihm die Plattform zum wiederholten Mal die Nutzung oder er löschte sein X-Konto selbst. im

Medien

Leon de Winter wird Kolumnist bei der »Welt«

Bekannt wurde er vor mehr als 30 Jahren mit Romanen wie »Hoffmanns Hunger«. Jetzt will der niederländische Autor Leon de Winter in Deutschland vermehrt als Kolumnist von sich hören lassen

von Christoph Driessen  29.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  29.04.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  29.04.2025

Berlin

Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra

 29.04.2025

Jerusalem

Seltenes antikes Steinkapitell wird in Israel ausgestellt

Ein Fund aus dem Jahr 2020 gibt israelischen Archäologen Rätsel auf. Die Besonderheit des Steinkapitells aus römischer Zeit: Es ist mit einem mehrarmigen Leuchter - im Judentum Menorah genannt - verziert

 29.04.2025

Berlin

Jüdisches Museum erforscht Audio-Archiv von »Shoah«-Regisseur

Claude Lanzmann hat mit seiner epochalen Dokumentation »Shoah« Geschichte geschrieben. Das Jüdische Museum Berlin nimmt ein Doppeljubiläum zum Anlass, um das umfangreiche Recherchematerial des Regisseurs zu erschließen

von Alexander Riedel  29.04.2025

Köln

»Charlie Hebdo«-Überlebender stellt Comic zu NS-Raubkunst vor

»Zwei Halbakte« heißt ein 1919 entstandenes Gemälde von Otto Mueller. Die Geschichte des Kunstwerks hat der französische Zeichner Luz als Graphic Novel aufgearbeitet. Mit teils sehr persönlichen Zugängen

von Joachim Heinz  28.04.2025

Berlin

»Eine Zierde der Stadt«

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum im denkmalgeschützten Gebäude der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte eingeweiht

 28.04.2025

Paris

»Bambi«-Neuverfilmung: Nah an Felix Saltens Original

Ganz ohne Spezialeffekte und Animation: In Michel Fesslers »Bambi«-Neuauflage stehen echte Tiere vor der Kamera. Das Buch wurde einst von den Nazis verboten

von Sabine Glaubitz  28.04.2025