Sehen!

Hatufim Teil 2

Zwei Jahre lang hat arte die deutschen Zuschauer auf die Fortsetzung warten lassen, nun zeigt der Kultursender endlich die zweite und letzte Staffel der viel gelobten israelischen Fernsehserie Hatufim – In der Hand des Feindes, jeweils donnerstags, immer drei Folgen am Stück. In Israel wurde die Reihe bereits 2010 beziehungsweise 2012 ausgestrahlt. Außerdem wurde sie zur Vorlage für die US-Serie Homeland, die das Niveau des Originals allerdings nicht erreicht.

Hatufim (wörtlich: die Verschleppten) erzählt die Geschichte von drei israelischen Soldaten – Nimrod, Uri und Amiel –, die 17 Jahre lang von Terroristen im Libanon gefangen gehalten wurden. Letztlich in die Freiheit entlassen werden aber nur Nimrod und Uri, Amiel gilt offiziell als verstorben.

Gehirnwäsche Drehte sich die erste Staffel vor allem darum, wie die beiden Protagonisten sich in ihrer neuen alten Heimat zurechtfinden (oder nicht zurechtfinden), wie sie ihre traumatischen Erinnerungen verarbeiten, wie ihre Familien mit dem unerwarteten Wiedersehen umgehen und ob Nimrod und Uri nicht womöglich islamistischer Gehirnwäsche unterzogen wurden, kommt nun das Element des Geheimdienstthrillers hinzu.

Man erfährt, wer wirklich hinter der Entführung steckte, und auch Amiels weiteres Schicksal wird beleuchtet. Der Realismus, der die früheren Folgen auszeichnete, tritt ein wenig hinter teils unwahrscheinlichen Wendungen zurück; so spannend und fesselnd wie der erste Teil ist der zweite jedoch allemal.

Die Staffel bringt die meisten Handlungsfäden zu einem befriedigenden Ende – und lässt doch die Möglichkeit einer Fortsetzung offen. Die letzte Folge bietet einen Cliffhanger, der nahelegt, dass noch nicht das letzte Geheimnis um die Heimkehrer aufgeklärt ist. Doch Gerüchte um eine geplante dritte Staffel haben sich bisher nicht bestätigt. Autor und Regisseur Gideon Raff hat sich inzwischen anderen Projekten zugewandt. Derzeit läuft im amerikanischen Fernsehen seine neue Serie Dig, in der ein FBI-Agent in Jerusalem eine jahrtausendealte Verschwörung aufdeckt.

»Hatufim – In der Hand des Feindes«. Ab 16. April, donnerstags 22.15 Uhr auf arte

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  01.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  01.05.2025

Donna Anna (Adela Zaharia) und Don Ottavio (Agustín Gómez) in »Don Giovanni/Requiem«

Oper

Requiem nach der Höllenfahrt

Der Exilrusse Kirill Serebrennikov erschüttert mit »Don Giovanni« in Berlin

von Maria Ossowski  01.05.2025

Sehen!

»Der Meister und Margarita«

In Russland war sie ein großer Erfolg – jetzt läuft Michael Lockshins Literaturverfllmung auch in Deutschland an

von Barbara Schweizerhof  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Medien

Leon de Winter wird Kolumnist bei der »Welt«

Bekannt wurde er vor mehr als 30 Jahren mit Romanen wie »Hoffmanns Hunger«. Jetzt will der niederländische Autor Leon de Winter in Deutschland vermehrt als Kolumnist von sich hören lassen

von Christoph Driessen  29.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  29.04.2025

Berlin

Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra

 29.04.2025

Jerusalem

Seltenes antikes Steinkapitell wird in Israel ausgestellt

Ein Fund aus dem Jahr 2020 gibt israelischen Archäologen Rätsel auf. Die Besonderheit des Steinkapitells aus römischer Zeit: Es ist mit einem mehrarmigen Leuchter - im Judentum Menorah genannt - verziert

 29.04.2025