Berlin

Geschichte aus dem Koffer

Mit lang anhaltendem Applaus wurde der fast 95-jährige Schriftsteller Georg Stefan Troller am Dienstagabend nach seiner Lesung vom Publikum in der Berliner Autorenbuchhandlung am Savignyplatz verabschiedet.

Troller las aus bereits bekannten Geschichten seiner Biografie Selbstbeschreibung und stellte Auszüge von bislang noch unveröffentlichten Texten seiner Kriegstagebücher vor. Diese, sagte Troller, hätten über 30 Jahre lang in einem Koffer im Keller gelegen. »Dann dachte ich mir, dass ich daraus gleich ein Buch machen könnte«. Es wird im August erscheinen.

KZ Dachau Ein beinahe ehrfürchtiges Publikum lauschte den Eindrücken des jungen Troller, der als amerikanischer Soldat mit erschrockenen Augen durch das befreite Konzentrationslager Dachau ging und seine Erlebnisse von damals so detailliert aufschrieb, dass das Zuhören auch über 70 Jahre danach noch wehtat.

Doch der Dandy mit dem Einstecktuch wusste sein Publikum nicht nur zu schockieren. Er brachte es mindestens genauso oft zum Lachen. Mit seiner festen, sonoren Stimme erzählte er von verzogenen Pariser Kellnern, einem überraschten Pablo Picasso und einer leidenschaftlichen Brigitte Bardot, die ihm, auf die Frage nach dem schönsten Tag ihres Lebens, antwortete: »Es war eine Nacht«.

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Bremen

Seyla Benhabib erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken

Die Jury würdigte Benhabib als »herausragende politische und philosophische Intellektuelle«

 15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Literatur

Ein Funke Hoffnung

Rafael Seligmann hält Deutschland derzeit nicht für den richtigen Ort einer Renaissance jüdischen Lebens. Trotzdem gibt er die Vision nicht auf. Ein Auszug aus dem neuen Buch unseres Autors

von Rafael Seligmann  15.09.2025

Los Angeles

»The Studio« räumt bei den Emmys 13-fach ab

Überraschende Sieger und politische Statements: Ausgerechnet eine jüdische Darstellerin ruft eine israelfeindliche Parole

von Christian Fahrenbach  15.09.2025

Freiburg im Breisgau

»Keine Schonzeit für Juden«: Neues Buch von Rafael Seligmann

Antisemitismus, der 7. Oktober 2023, ein Umzug von Tel Aviv nach München in den 1950er Jahren und ein bewegtes Leben: Der Historiker streift und vertieft in seinem aktuellen Werk viele Themen

von Leticia Witte  15.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  14.09.2025 Aktualisiert