Israel

Gegen strikten Pazifismus

Schriftsteller Amos Oz Foto: dpa

Der israelische Schriftsteller Amos Oz ist skeptisch gegenüber einem strikten Pazifismus. »Wäre die Welt voller Pazifisten, Hitler wäre der Meister des Universums gewesen«, sagte er der »Hannoverschen Allgemeinen Zeitung« anlässlich der bevorstehenden Leipziger Buchmesse. Eine Verwandte, die im Konzentrationslager Theresienstadt gewesen sei, erinnere ihn stets daran, dass sie dort nicht von Friedensdemonstranten, sondern von sowjetischen Soldaten gerettet worden sei.

Oz, Mitbegründer der israelischen Bewegung »Peace Now« (»Frieden jetzt«), hält den Einsatz von Waffen in gewissen Situationen für richtig: »Ich glaube, dass Gewalt manchmal unerlässlich für die Selbstverteidigung ist.«

nahostkonflikt
Der Schriftsteller hofft weiter auf ein Ende des Nahostkonflikts. Europa habe rund 2000 Jahre gebraucht, um Kriege und Massaker zu überwinden, sagte Oz. »Im Nahen Osten dauert der Prozess zu lange. Aber wir, Juden und Araber, werden schneller sein als die Europäer.«

Wie lange der Konflikt noch dauern werde, könne er allerdings nicht vorhersagen: »Es ist schwer, ein Prophet zu sein im Land der Propheten. Es gibt zu viel Wettbewerber.« Die Leipziger Buchmesse vom 12. bis 15. März befasst sich in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt Israel. epd

Esther Abrami

Die Klassik-Influencerin

Das jüngste Album der Französin ist eine Hommage an 14 Komponistinnen – von Hildegard von Bingen bis Miley Cyrus

von Christine Schmitt  16.10.2025

Berlin

Jüdisches Museum zeichnet Amy Gutmann und Daniel Zajfman aus

Die Institution ehrt die frühere US-Botschafterin und den Physiker für Verdienste um Verständigung und Toleranz

 16.10.2025

Nachruf

Vom Hilfsarbeiter zum Bestseller-Autor

Der Tscheche Ivan Klima machte spät Karriere – und half während der sowjetischen Besatzung anderen oppositionellen Schriftstellern

von Kilian Kirchgeßner  16.10.2025

Kolumne

Hoffnung ist das Ding mit Federn

Niemand weiß, was nach dem Ende des Krieges passieren wird. Aber wer hätte zu hoffen gewagt, dass in diesen Zeiten noch ein Tag mit einem Lächeln beginnen kann?

von Sophie Albers Ben Chamo  16.10.2025

Literatur

»Der Krieg liegt hinter uns, und es sieht aus, als ob es dabei bleibt«

Assaf Gavron über die Entwicklungen im Nahen Osten und seinen Besuch als israelischer Schriftsteller bei der Frankfurter Buchmesse

von Ayala Goldmann  16.10.2025

Ariel Magnus

Fabulieren mit Berliner Biss

Der Argentinier und Enkel von deutschen Juden legt einen urkomischen Roman über das Tempelhofer Feld vor

von Alexander Kluy  16.10.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 17. Oktober bis zum 23. Oktober

 16.10.2025

Marko Dinić

Das große Verschwinden

Der serbisch-österreichische Autor füllt eine Leerstelle in der Schoa-Literatur

von Katrin Diehl  13.10.2025

Usama Al Shahmani

Die Hälfte der Asche

Der Schweizer Autor stammt aus dem Irak. Sein Roman erzählt eine Familiengeschichte zwischen Jerusalem und Bagdad

von Frank Keil  13.10.2025