CLIO 2020

Filmpreis für Judith Kerrs »Rosa Kanichen«

Der Film mit Riva Krymalowski, Oliver Masucci und Carla Juri in den Hauptrollen erzählt die Geschichte, wie das jüdische Mädchen Anna als Kind vor den Nazis fliehen musste. Foto: Frédéric Batier/Sommerhaus/Warner

Caroline Link (57), Schriftstellerin und Regisseurin, erhält für ihren Film Als Hitler das rosa Kaninchen stahl den CLIO 2020-Preis für den besten Film zu einem historischen Thema. Das teilte das Festival des historischen Films am Mittwoch in Potsdam mit. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert und wird vom Filmpark Babelsberg gestiftet.

Die Jury betonte, dass die 2019 in die Kinos gekommene Verfilmung des gleichnamigen Romans von Judith Kerr »ein Familienfilm im besten Sinne« sei.

aufklärung Er sei ein Film für Erwachsene und Kinder, der sich trotzdem nicht in Harmlosigkeit verliere, historische Aufklärung ermögliche und nicht die typischen Klischees vieler Filme über die NS-Zeit wiederhole. »Was Flucht und Exil bedeuten, der Verlust von Zugehörigkeit, Sicherheit und Unbeschwertheit, wird hier auch für jene greifbar, für die Politik und Geschichte noch eher abstrakte Größen sind.«

Judith Kerrs Roman erzählt die Geschichte des jüdischen Mädchens Anna, das mit ihrer Familie die Berliner Heimat verlassen muss, als die Nazis an die Macht kommen.

Kerrs 1971 auf Englisch erschienener, autobiografisch gefärbter Roman Als Hitler das rosa Kaninchen stahl gehört hierzulande wohl zu den bekanntesten Büchern überhaupt. Er erzählt die Geschichte des jüdischen Mädchens Anna, das mit ihrer Familie die Berliner Heimat verlassen muss, als die Nazis an die Macht kommen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

flucht Die Flucht führt sie erst nach Zürich und dann weiter nach Paris und London; dabei muss sie nicht nur ihr geliebtes rosa Stoffkaninchen zurücklassen, sondern sich auch in der Fremde einem neuen Leben stellen.

Die Preisverleihung findet online am 12. Dezember statt, Laudatorin ist die US-amerikanische Philosophin Susan Neiman. Der nach der griechischen Göttin der Geschichtsschreibung benannte Preis für den besten Film zu einem historischen Thema wird zum dritten Mal verliehen. kna

Analyse

Psychiater Otto Kernberg: Dieses Symptom verbindet Trump und Putin

von Anita Hirschbeck  29.10.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 29.10.2025

Meinung

DAVO: Feindbild und Ausschluss

Die Ausrichtung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient unter dem neuen Vorstand legitimiert antiisraelische, antizionistische und in der Konsequenz antisemitische Narrative

von Julia Bernstein  29.10.2025

Zahl der Woche

3.123.000 Menschen

Fun Facts und Wissenswertes

 28.10.2025

Imanuels Interpreten (14)

Neil Diamond: Der Romantiker

Das mit einer ansprechenden Stimme ausgestattete jüdische Talent wurde zum Publikumsliebling – genau wie seine ebenso prominente Klassenkameradin

von Imanuel Marcus  28.10.2025

Premiere

»Übergriffe gegen uns sind mittlerweile Alltag«

Anfeindungen, Behinderungen, Drohungen und Übergriffe: Ein neuer Film dokumentiert die Pressefeindlichkeit bei vielen Pro-Palästina-Demonstrationen in Berlin. Die Journalisten-Union warnt vor den Folgen für die Pressefreiheit hierzulande

von Markus Geiler  28.10.2025

Rotterdam

Unbehagen im Love Lab

Die jüdische Soziologin Eva Illouz ist an der Rotterdamer Erasmus-Universität nicht willkommen. Sie spricht von einer »antisemitischen Entscheidung«, die immerhin demokratisch zustande gekommen sei

von Michael Thaidigsmann  28.10.2025

Berlin

Mascha Kaléko und die Reise ihres Lebens: »Wenn ich eine Wolke wäre«

Elf Jahre nach Kriegsende entdeckte Deutschland seine verlorene Dichterin wieder. Volker Weidermann gelingt ein berührendes Porträt der Lyrikerin

von Sibylle Peine  28.10.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer wie der Imam den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025