Das »Tikwah«-Festival für jüdische Musik will ab Dienstag in Essen acht Monate lang die Vielfalt jüdischer Musik und Kultur erlebbar machen. Die Philharmonie und die Alte Synagoge Essen präsentieren bis Ende Mai 2026 insgesamt 24 Konzerte, Opern, Diskussionen, Vorträge, Theaterprojekte, Filme und Tanzveranstaltungen, wie die Philharmonie mitteilte. Auf dem Programm stehen jüdische Musik vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert, von synagogalen Klängen über Folk- und Worldmusik, Kabarett und Infotainment bis zur Klassik.
Der Festivalname »Tikwah« (hebräisch für Hoffnung) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es. Unter anderem wird am 1. November Pianist Igor Levit zusammen mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Lahav Shani auftreten. Der Dirigent war in der vergangenen Woche von einem Musikfestival in Belgien ausgeladen worden, mit der Begründung, er habe sich nicht explizit von der israelischen Regierung und ihrem Vorgehen im Gaza-Streifen distanziert. Levit hatte die Entscheidung des Flandern-Festivals in Gent zur Ausladung von Lahav Shani als »puren Antisemitismus« bezeichnet.
Kooperationspartner des Festivals sind das Schauspiel Essen, das Aalto Musiktheater, die Folkwang Musikschule, das Festival »klezmer.welten« in Gelsenkirchen und die Lichtburg Essen. Gefördert wird Tikwah vom nordrhein-westfälischen Kulturministerium und von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Am Ende des Festivals steht ein Projekt an Essener Schulen. Es handle sich um ein »multiperspektivisches Gesprächsformat über den Nahostkonflikt«, heißt es in der Ankündigung. epd