Berlin

Ermittler: Insta-Account der Berlinale wurde gehackt

Ben Russell, Jay Jordan, Guillaume Cailleau und Servan Decle bei einem Protest gegen Israel zum Berlinale-Abschluss Foto: IMAGO/Future Image

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ihre Ermittlungen gegen Unbekannt wegen des Postings eines Bildes mit dem Slogan »From the River to the Sea« auf einem Instagram-Konto der Filmfestspiele Berlinale eingestellt. Man habe nicht herausfinden können, wer das Bild und den Slogan gepostet hatten, teilte die Behörde am Freitag in einer Pressemitteilung mit. Allerdings wurden die Verantwortlichen des Filmfestivals entlastet.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Am 24. Februar 2024 war für kurze Zeit auf der Instagram-Seite »Berlinale.Panorama« ein Bild veröffentlicht, auf dem ein Reiter mit dem von der Bundesregierung als antisemitisch gewerteten Slogan »From the river to the sea« zu sehen war. Diese Veröffentlichung, so die Staatsanwaltschaft, habe einen Anfangsverdacht wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen begründet. Man habe deswegen von Amts wegen Ermittlungen aufgenommen. Zudem seien Strafanzeigen, auch von den Berlinale-Verantwortlichen, gestellt worden.

Die Spur führt nach Neukölln

Man habe aber feststellen können, dass der Beitrag von einem WLAN-Netzwerk eines Neuköllner Café aus gepostet worden sei. Da dieses nicht über eine Videoüberwachung verfüge und auch Zeugenbefragungen nicht zur Identifizierung einer Person geführt hätten, habe man eine Funkzellenabfrage vorgenommen, um herauszufinden, welche Mobiltelefone zum Zeitpunkt des Postings im Café aktiv gewesen seien.

Auch diese habe aber, so die Ermittler, nicht zur »Namhaftmachung eines oder einer Tatverdächtigen« geführt, da die Funkzelle ein dicht besiedeltes Innenstadtgebiet abdecke und die Zahl der aktiven Mobiltelefone zu groß gewesen sei.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Beteuerungen der Berlinale-Verantwortlichen, dass keine der befugten Personen den fraglichen Post abgesetzt habe, konnten die Ermittler hingegen bestätigen. Zum einen sei keine dieser Personen zum fraglichen Zeitpunkt im Funkzellenbereich eingeloggt gewesen. Zum anderen habe das Posting nicht der »Corporate Identity« der Berlinale entsprochen.

Die Berlinale hatte den Post kurz nach Erscheinen löschen lassen und mitgeteilt: »Der Instagram-Kanal des Panoramas wurde gehackt und es wurden Statements zum Nahost-Krieg gepostet, die nicht vom Festival stammen und nicht die Haltung der Berlinale repräsentieren«. Weiter hieß es von den Offiziellen des Filmfestivals damals: »Dass jemand einen Berlinale Social-Media-Kanal für antisemitische Hetze missbraucht, ist unerträglich.«

Man müsse daher davon ausgehen, erklärte die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag, dass sich »eine letztlich nicht ermittelbare unbekannte Person die Anmeldedaten des Instagram-Profils verschafft und aus dem Café in Neukölln das Posting auf dem Berlinale-Account unautorisiert abgesetzt hat.« mth

Justiz

Dieter Hallervorden und Diether Dehm zeigen Kanzler Friedrich Merz wegen »Drecksarbeit«-Aussage an

Mit seiner Bemerkung zu Israels Angriff auf den Iran hat Kanzler Merz für viel Zustimmung und Ablehnung gesorgt. Nun sollte sich die Justiz damit beschäftigen, meinen einige

 20.06.2025

Medien

Enkel des »Weltbühne«-Gründers übt scharfe Kritik an Verleger Friedrich

Erst kürzlich hatte der Verleger der »Berliner Zeitung« die Zeitschrift »Weltbühne« wieder aufleben lassen. Nun erhebt der Enkel des jüdischen Gründers schwere Vorwürfe gegen ihn

 20.06.2025

TV-Tipp

Robert Lembke: Schikaniert wegen seines jüdischen Vaters

Wer war der Moderator Robert Lembke? 70 Jahre nach dem Start der legendären Quizsendung »Was bin ich?« fasziniert das Dokudrama »Robert Lembke – Wer bin ich?«. Ein Schatz in der ARD-Mediathek

von Gregor Tholl  20.06.2025

Ausstellung

Die Schocken-Show

Das Jüdische Museum Berlin ehrt den Unternehmer und Verleger Salman Schocken dank eines Stars der US-Literatur

von Sophie Albers Ben Chamo  19.06.2025

Kulturkolumne

Zwischen Kotel und Kotti

Wie KI unseren Autor berühmt machte

von Eugen El  19.06.2025

FU Berlin

Sparmaßnahmen an Berliner Hochschulen treffen wohl auch Judaistik

An der Freien Universität ist unklar, ob eine Professur neu besetzt wird.

 19.06.2025

Fürth

Jüdisches Museum sucht geraubte kleine Dame

Man werde für eine Suchaktion an alle bekannten Kunstgalerien Flyer schicken und eine Anzeige in einer überregionalen Tageszeitung aufgeben

 18.06.2025

Sachbuch

Zweistaatenlösung, erster Versuch

Oren Kessler zeigt, wie sich bereits 1936 ein Grundmuster des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern herausbildete

von Ralf Balke  18.06.2025

Zahl der Woche

8. Platz

Fun Facts und Wissenswertes

 18.06.2025