Estrongo Nachama Preis

Engagement für Toleranz

Rudolf Seiters und Christian Wulff (r.) Foto: Dirk Laessig

Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes und frühere Bundesinnenminister Rudolf Seiters (CDU) ist am Montag mit dem Estrongo Nachama Preis geehrt wurden. Er erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Engagement für Toleranz und Zivilcourage.

Seiters habe sich um das Land verdient gemacht, weil er sich seit Jahrzehnten in höchsten Führungspositionen mit grenzenloser Energie für das Gemeinwesen engagiere, sagte der frühere Bundespräsident Christian Wulff bei der Preisverleihung in Berlin: »Ihm geht es um den einzelnen Menschen mit seiner Not, seinem Anliegen und seiner Würde.«

Seiters kündigt an, das Preisgeld für Flüchtlingsinitiativen zur Sprachförderung und zur Soforthilfe nutzen zu wollen. Der Estrongo Nachama Preis wird seit 2012 von der Stiftung Meridian vergeben.

Verständigung
Geehrt werden damit Persönlichkeiten, die für diskriminierte Minderheiten eintreten und bei rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Übergriffen nicht wegschauen, hieß es weiter. Die Auszeichnung ist nach dem langjährigen Kantor der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Estrongo Nachama (1918–2000), benannt. Er hatte sich auf vielfältige Weise für die Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Juden und Christen eingesetzt.

Der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Vorstandsmitglied der Stiftung Meridian und Sohn des Namensgebers des Preises, Andreas Nachama, erklärte, dass Toleranz und Zivilcourage leider noch immer nicht selbstverständlich seien.

Er verwies dabei auf einen Vorfall in einem Berliner Fußballstadion vor wenigen Tagen, als die Polizei das Zeigen einer israelischen Flagge untersagt hatte. »Es ist zwar Normalität, wenn Frauen ein Kopftuch tragen, aber das Tragen einer Kippa bleibt oftmals gefährlich. Darum muss das Verständnis für und die Offenheit gegenüber anderen Kulturen größer werden«, sagte Nachama. epd

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  25.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Menschenrechte

Die andere Geschichte Russlands

»Wir möchten, dass Menschen Zugang zu unseren Dokumenten bekommen«, sagt Irina Scherbakowa über das Archiv der von Moskau verbotenen Organisation Memorial

 25.12.2025

Rezension

Großer Stilist und streitbarer Linker

Hermann L. Gremliza gehört zu den Publizisten, die Irrtümer einräumen konnten. Seine gesammelten Schriften sind höchst lesenswert

von Martin Krauß  25.12.2025

Glastonbury-Skandal

Keine Anklage gegen Bob-Vylan-Musiker

Es lägen »unzureichende« Beweise für eine »realistische Aussicht auf eine Verurteilung« vor, so die Polizei

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Israelischer Punk

»Edith Piaf hat allen den Stinkefinger gezeigt«

Yifat Balassiano und Talia Ishai von der israelischen Band »HaZeevot« über Musik und Feminismus

von Katrin Richter  23.12.2025

Los Angeles

Barry Manilow teilt Lungenkrebs-Diagnose

Nach wochenlanger Bronchitis finden Ärzte einen »krebsartigen Fleck« in seiner Lunge, erzählt der jüdische Sänger, Pianist, Komponist und Produzent

 23.12.2025

Hollywood

Timothée Chalamet – der neue Leonardo DiCaprio?

Er gilt aktuell als einer der gefragtesten Schauspieler. Seine Karriere weckt Erinnerungen an den Durchbruch des berühmten Hollywood-Stars, der ihm einen wegweisenden Rat mitgab

von Sabrina Szameitat  22.12.2025