Retrospektive

Der Himmel kann warten

Ausstellungsansicht: Otto Fried: »Heaven can wait/Heacen can’t wait« mit der Skulptur »Voltigeurs« (1996) Foto: Ludwig Musem Koblenz

Das Ludwig Museum Koblenz zeigt ab Sonntag eine Retrospektive des 1922 geborenen Künstlers Otto Fried. Unter dem Titel »Otto Fried – Heaven Can Wait / Heaven Can’t Wait« sind bis zum 16. August rund 40 Werke zu sehen.

Der gebürtige Koblenzer, der in Paris lebt, ist vor allem für seine abstrakten Gemälde bekannt. Seine Kompositionen aus kosmisch wirkenden Scheiben und Kreisen erzielen durch Überlagerung und eine spezielle Maltechnik eine räumliche Wirkung.

Skulpturen Die Ausstellung zeigt auch einige seiner frühen Arbeiten aus den 50er-Jahren, die unter dem Einfluss seines damaligen Lehrers Fernand Léger kubistische Züge erkennen lassen. Zudem schuf er Skulpturen, die häufig aus bogenförmigen Elementen zusammengesetzt sind.

Otto Fried stammt aus Koblenz-Horchheim. Seine jüdische Familie schickte ihn 1936 im Alter von 13 Jahren zu Verwandten nach Portland im US-Bundesstaat Oregon.

Von 1949 bis 1951 nahm Fried in Paris Unterricht bei Fernand Léger, dessen Werk vom Kubismus beeinflusst war. Er lebte später abwechselnd in Paris und New York. 2010 ließ er sich dauerhaft in der französischen Hauptstadt nieder. epd

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  08.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  08.11.2025

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025