Musik

»Der Beat spielt eine große Rolle«

Rona Geffen Foto: Good Jud.

Musik

»Der Beat spielt eine große Rolle«

Rona Geffen über das »Together in Berlin«-Festival, elektronische Musik und Sounds des Lebens

von Katrin Richter  17.08.2015 10:58 Uhr

Frau Geffen, am 22. August findet das »Together in Berlin«-Festival statt, bei dem sich israelische Elektro-Musiker treffen. Was erwartet das Publlikum?
Musikalisch wird es sehr abwechslungsreich werden. Viele israelische Künstler treten auf, die alle elektronische Musik machen. Ich beschreibe meine Musik immer als »Hard-Techno-Down-Tempo-Pop«. Der Beat spielt eine große Rolle, der Sound ist schwer. Die Musik ist sehr emotional und – ich denke mal – auch dramatisch, aber immer fröhlich. Sie passt irgendwie in kein Genre.

Wann haben Sie angefangen, Musik zu machen?

Ich habe schon immer Instrumente gespielt. Als Kind waren es Klavier, Gitarre und Klarinette. Aber ich war erst so richtig in der Musik drin, als ich 18 Jahre alt war. Damals habe ich Raves in Israel entdeckt, und das war mein Erweckungserlebnis. Genau das wollte ich machen. Aber professionell Musik mache ich erst seit acht Jahren.

Was sind Ihre Einflüsse?
Das Leben, andere Sounds – ich kann gar keinen bestimmten Künstler nennen. Der Sound ist für mich das Wichtigste.

Sie sind seit zwei Jahren in Berlin. Spiegelt sich das in Ihrer Musik wider?
Nicht so sehr. Wir leben ja quasi im Internet und hören Musik von überall her. Der Musik ausgesetzt zu sein, ist also fast das gleiche wie in Israel. Da allerdings ist es hektischer und stressiger, und das beeinflusst tatsächlich meine Musik.

Berlin ist die Hauptstadt – auch für elektronische Musik. Wie erleben Sie das?
Hier ist die Szene größer, aber ich bin noch nicht so integriert wie ich es in der Musikszene in Tel Aviv war. Allerdings ist das Arbeiten in Berlin anders. Die Stadt hat einfach so viele Künstler, mit denen man zusammen Projekte verwirklichen kann. Es gibt so viele weibliche Künstler, die noch einmal ihre ganz eigene Richtung haben. Es ist sehr angenehm hier.

Was erwarten Sie vom Konzert?
Spaß mit Musik zu haben. Wir repräsentieren ja auch die Underground-Szene in Israel. Es wird also spannend für uns zu zeigen, welche Musik es in Israel noch gibt. Der Abend wird nicht nur interessant, weil es ganz unterschiedliche Stile gibt, sondern auch, weil das Publikum einen Einblick in die Tel Aviver und in die Jerusalemer Musikszene bekommt. Das Berliner Publikum ist schon anspruchsvoll, denn es erwartet eine bestimmte Richtung, die es gewohnt ist.

Mit der Musikerin sprach Katrin Richter.

Das »Together in Berlin«-Festival findet am 22. August in der Neuen Heimat, Revaler Straße 99 im Friedrichshain statt. Alle auftretenden Künstler kommen aus Israel und leben in Berlin. Initiatorin des Festivals ist Stephanie Koller.

www.ronageffen.com
www.togetherinberlin.de
www.instagram.com/togetherinberlin

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  24.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  24.11.2025

Nachruf

Das unvergessliche Gesicht des Udo Kier

Er ritt im Weltall auf einem T-Rex, spielte für Warhol Dracula und prägte mit einem einzigen Blick ganze Filme. Udo Kier, Meister der Nebenrolle und Arthouse-Legende, ist tot. In seinem letzten Film, dem Thriller »The Secret Agent«, verkörpert er einen deutschen Juden

von Christina Tscharnke, Lisa Forster  24.11.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Nürnberg

»Tribunal 45«: Ein interaktives Spiel über die Nürnberger Prozesse

Darf man die Nürnberger Prozesse als Computerspiel aufarbeiten? Dieses Spiel lässt User in die Rolle der französischen Juristin Aline Chalufour schlüpfen und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Genetik

Liegt es in der Familie?

Eierstockkrebs ist schwer zu erkennen. Warum ein Blick auf den Stammbaum nützen kann

von Nicole Dreyfus  23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025