Musik

Defizit für Berliner Philharmoniker - Charité schlägt Lockerung vor

Open-Air-Konzert der Berliner Philharmoniker (Archiv) Foto: imago

Die Berliner Philharmoniker rechnen angesichts der Corona-Einschränkungen in diesem Jahr mit einem hohen Defizit, hoffen aber auf Hilfen der Politik und neue Erkenntnisse der Berliner Klinik Charité über kleinere Abstände bei Musikern und Publikum.

In diesem Jahr werde sich das Minus der Philharmoniker auf zehn Millionen Euro belaufen, sagte Intendantin Andrea Zietzschmann am Montag.

Die Philharmoniker setzten auf neue Untersuchungen der Charité im Auftrag der Berliner Orchester. Nach der am Montag veröffentlichten Aktualisierung empfiehlt die Studie nun einen Abstand zwischen den Streichern von einem Meter (aktuell 1,5 Meter) sowie von 1,5 Meter zwischen den Bläsern (aktuell zwei Meter). Eine Trennung durch Plexiglas könne bei den Bläsern entfallen.

GESUNDHEIT Der Leiter der Studie, der Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie, Stefan Willich, sagte dazu im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB): »Das Publikum von Klassikveranstaltungen ist diszipliniert und hat ein aufgeklärtes Verständnis für gesundheitliche Zusammenhänge.« Mit einer strengen Maskenpflicht sowie den weiteren Schutzmaßnahmen sei ein sicherer Konzert- und Opernbetrieb auch in vollbesetzten Sälen möglich.

Für die neue Spielzeit sind bis zunächst Ende Oktober nur 20 bis 25 Prozent der rund 2200 Sitzplätze im Angebot.

Laut Zietzschmann stellt die Pandemie das gesamte »Musikbiotop« in Frage. Für die Philharmoniker bedeute dies: Konzerte mit kleinerer Besetzung, weniger Publikum und einen hohen Aufwand für Hygiene. In den Konzerten werde das Orchester in der Philharmonie wegen der Hygieneregelungen ohne Pause spielen und hat deswegen bisher geplante Werke ausgetauscht.

SENAT Von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) habe sie die Zusage, dass der Bund entsprechend dem Subventionsanteil ein Drittel der Einnahmeverluste decken werde. Auch vom Berliner Senat gebe es positive Signale. Für die neue Spielzeit sind bis zunächst Ende Oktober nur 20 bis 25 Prozent der rund 2200 Sitzplätze im Angebot.

Zum Saisonauftakt am 28. August spielt das Orchester unter Leitung von Chefdirigent Kirill Petrenko Arnold Schönbergs »Verklärte Nacht« sowie Johannes Brahms‹ vierte Sinfonie. dpa

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Sehen!

»Der Meister und Margarita«

In Russland war sie ein großer Erfolg – jetzt läuft Michael Lockshins Literaturverfllmung auch in Deutschland an

von Barbara Schweizerhof  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Medien

Leon de Winter wird Kolumnist bei der »Welt«

Bekannt wurde er vor mehr als 30 Jahren mit Romanen wie »Hoffmanns Hunger«. Jetzt will der niederländische Autor Leon de Winter in Deutschland vermehrt als Kolumnist von sich hören lassen

von Christoph Driessen  29.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  29.04.2025

Berlin

Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra

 29.04.2025

Jerusalem

Seltenes antikes Steinkapitell wird in Israel ausgestellt

Ein Fund aus dem Jahr 2020 gibt israelischen Archäologen Rätsel auf. Die Besonderheit des Steinkapitells aus römischer Zeit: Es ist mit einem mehrarmigen Leuchter - im Judentum Menorah genannt - verziert

 29.04.2025

Berlin

Jüdisches Museum erforscht Audio-Archiv von »Shoah«-Regisseur

Claude Lanzmann hat mit seiner epochalen Dokumentation »Shoah« Geschichte geschrieben. Das Jüdische Museum Berlin nimmt ein Doppeljubiläum zum Anlass, um das umfangreiche Recherchematerial des Regisseurs zu erschließen

von Alexander Riedel  29.04.2025

Köln

»Charlie Hebdo«-Überlebender stellt Comic zu NS-Raubkunst vor

»Zwei Halbakte« heißt ein 1919 entstandenes Gemälde von Otto Mueller. Die Geschichte des Kunstwerks hat der französische Zeichner Luz als Graphic Novel aufgearbeitet. Mit teils sehr persönlichen Zugängen

von Joachim Heinz  28.04.2025